VENOM INC. - AVÉ


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2017
Running Time:61:57
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aus rechtlichen Gründen mussten sich die Engländer Prime Evil in M:Pire Of Evil umbenennen. Dabei hatten Bassist und Sänger Tony „Demolition Man“ Dolan und Gitarrist Jeff „Mantas“ Dunn, die sich aus alten Venom-Zeiten kannten und hier wieder zusammengefunden hatten, nur nach ihrem ersten Album eben jener Mark II-Besetzung benannt. Ihnen wurde schnell nachgesagt, dass sie live heute besser sind als die aktuelle Venom-Besetzung. Nach dem Stillstand von M:Pire Of Evil hatte man sich auch noch Original-Venom-Drummer Tony „Abaddon“ Bray geschnappt und zahlreiche Retroshows bestritten. Etwas überraschend kam dabei schnell ein neues Album heraus. Da sie für viele Fans nun „mehr Venom als Venom“ sind, es aber Probleme mit den Namensrechten gab, da Venom ja bekanntlich immer noch existieren, nannte man sich Venom Inc. Den erhofften Retrosound gibt es aber leider überhaupt nicht. Ein gesprochenes Intro leitet den insgesamt achtminütigen Opener „Ave Satanas“ mit tiefen, groovigen Gitarren, mies getriggertem Schlagzeug und tiefem Growlgesang, der überhaupt nicht mehr an alte Venom-Glanztaten erinnert, ein. Die Musik ist im Grunde genommen schon größtenteils old school, aber durch die tiefer gestimmten Gitarren und den leblosen Schlagzeugsound sehr modern ausgefallen. Abaddons ursprünglich holpriges Schlagzeugspiel, das auf dem 1997 erschienenen Venom-Comeback-Album „Cast In Stone“ noch so geschätzt wurde, ist nun völlig verschwunden und besitzt keinerlei eigene Identität mehr. Zudem fallen Venom Inc. mit dem deutschsprachigen Titel „Dein Fleisch“ (der dennoch auf Englisch gesungen ist), der musikalisch an Rammstein erinnert, mal völlig durch! Was soll das? Ohne Scheiß: dann doch lieber die echten Venom in anderer Besetzung, die wenigstens noch authentische, gute Musik machen…

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht