TEN - GOTHICA


Label:FRONTIERS
Jahr:2017
Running Time:58:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Aus dem schier unerschöpflichen Fundus der Melodicrock-Schmiede Frontiers Records frisch eingetroffen, liegt mir nun das neueste Machwerk der Briten Ten vor. Das schlicht „Gothica“ betitelte Album, mutet vom Titel her schon recht unoriginell an, und ist denn in der Tat auch eher durchschnittlich ausgefallen. Man muss den Jungs, um Sänger Gary Hughes allerdings schon attestieren, dass sie recht beständig im Business ausharren, sind sie doch seit knapp fünfundzwanzig Jahren dabei und haben auch schon einige gute Platten rausgehauen. Als eine der ersten Bands beim Frontiers Label (damals noch in Kooperation mit Now & Then), waren sie gerade in den Anfangstagen sehr stark und haben immer die Fahne des guten Melodic-Rocks hochgehalten. Auch als diese Musikrichtung mausetot erschien. Doch irgendwann ist dann die Luft auch raus. Dennoch: „Gothica“ glänzt einmal mehr durch getragene, teils etwas flottere, teils eher balladeske Nummern, die durchweg mit Keyboardteppichen unterlegt sind und musikalisch sehr gut dargeboten werden. Los geht es mit der Einstiegsnummer „The Grail“, gefolgt von einem entspannten „Jekyll And Hyde“ und dem eher ruhigen, etwas mystischen „Travellers“. Das folgende „A Man For Sll Seasons“ beginnt mit einem ruhigen, balladesken Keyboardintro und geht dann in einen schnelleren, etwas proggigen Part über. Starke Nummer! Das Line-Up ist im Übrigen seit den letzten zwei Alben relativ konsistent und besteht aus Sänger Gary Hughes, Dann Rosingana, Steve Grocott und John Halliwell an der Gitarre, sowie Steve McKenna am Bass, Darrel Treece-Birch an den Keyboards und Max Yates an den Drums. Produziert wurde das Werk einmal mehr von Dennis Ward (Pink Cream 69). Es folgen einige recht durchschnittliche Melodicrocknummern „In My Dreams“, The Wild King Of Winter“ und „Paragon“. Alles handwerklich gut gemacht, doch es fehlen die herausragenden Momente. Zum Ende hin stechen noch „Welcome To The Freakshow“ und das Finale „Into Darkness“ positiv heraus, doch die Platte plätschert etwas vor sich hin, und auch die düstere Thematik gab es schon x-fach zu hören und zu lesen. Schön ist aber auf jeden Fall, dass Gary Hughes nach wie vor gut bei Stimme ist und diese unter vielen anderen herauszuhören ist. Fazit: ein weiteres gutes Album, nicht mehr und nicht weniger.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Maurice Schreiber


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