OUTRAGE - AND THE BEDLAM BROKE LOOSE


Label:METAL ON METAL
Jahr:2017
Running Time:43:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Deutscher Thrash Metal aus den Achtzigern ist weltweit beliebt unter Metalheads. Ein Bandname, der dabei allerdings fast nie fällt, ist seltsamerweise Outrage. Dabei gibt es sie - mit einer längeren Unterbrechung von 1988 bis 2004 - schon seit 1983. Von der Urbesetzung sind heute nur noch Sänger Frank P. „The Voice Of Hell“ (der sich von 2008 bis 2011 eine Auszeit nahm) und Gitarrist Udo F. „The Bringer Of Doom“, der das einzige permanente Mitglied der Band ist, dabei. Nun legen sie ihr achtes Album vor; ihr viertes in Folge bei Metal On Metal Records, bei denen sie 2011 unterzeichneten. Und seit diesem Plattenvertrag schwächeln Outrage zu keiner Sekunde. Die ersten Basstöne des Titeltracks, der gleichzeitig auch der Opener ist, lässt schon Erinnerungen an Hellhammer aufkommen. Aber auch der Rest knallt gehörig. „Rewind“ erinnert mit seiner düsteren Hintergrund-Orchestrierung an „Dawn Of Megiddo“ von Celtic Frost, das Riff von „Put On Your Weathering Frocks“ ist dem von Poison´s „Yog-Sothoth“ verblüffend ähnlich. Bei „Parasite“ überraschen Outrage sogar mit Bongotrommeln und orientalischen Klängen, bevor sie in ihr urtypisches Schema zurückdriften. Old School, aber präzise wie ein Uhrwerk runtergebollert und sauber und druckvoll produziert, musizieren sie irgendwo in der Schnittmenge zwischen Venom, Sodom, den deutschen Poison und Celtic Frost, ohne jedoch dabei altbacken zu klingen oder nur stumpf abzukupfern. Dennoch klingt alles traditionell, aber eben auch frisch und nicht überholt. Die Songs klingen böse und sind mit purer Spielfreude vorgetragen. Besonders die tighte Schlagzeug-Arbeit von Drummer Yannick A. „The Holder Of Chaos“, der immerhin auch schon seit 2008 mit dabei ist, tritt gehörig Arsch und verleiht dem Ganzen noch mehr Power. Der Gesang klingt richtig fies, angepisst, ehrlich und direkt. Die Produktion ist fett und transparent. Die Gitarren sägen, das Schlagzeug leidet nicht unter modernen Triggersounds. Hier passt einfach alles zusammen. Bisher das Thrash-Highlight des Jahres; noch vor der neuen Kreator!  

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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