ENBOUND - AND SHE SAYS GOLD


Label:INNER WOUND
Jahr:2011
Running Time:59:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es scheint als stünde in Schweden der Musikerjob an erster Stelle in Sachen Berufswahl. Natürlich nebst der Mitarbeit bei Ikea und der Herstellung von Köttbullar. Enbound jagen vierzehn Tracks gepackt mit melodiösem Power Metal durch die Boxen. Dabei dreschen sie nicht sinnlos in der Gegend herum, sondern ließen sich ein paar besondere Kompositionen einfallen um für diverse Überraschungsmomente zu sorgen. So finden wir im zweiten Beitrag "Descending" unerwartete Momente und spontane Stimmungs- und Tempowechsel, die der gesamten Chose wirklich gut tun und das Lauschen umso interessanter gestalten. Das zeichnete sich schon im stampfenden Opener "Combined The Souls" ab, und findet den ersten Höhepunkt bei "Noiseless Bullet". Ein emotionales Highlight vom balladesken Anfang bis hin zum dynamischen Refrain. Ach ja, bevor ich es vergesse, Thomas Ewerhard (Avantasia, Edguy, Masterplan) ist für das Artwork verantwortlich. Alle Musiker haben sich bereits in anderen Bands die Hörner abgestoßen, ohne dass wir auf bekannte Acts treffen. Und dennoch müssen es formidable Formationen gewesen sein, denn die Band ist tight wie eine langjährige Einheit. Sänger Lee Hunter ist das Aushängeschild und er leistet wahrlich Großartiges. Ein kunstvoller Sänger, der auf "Frozen To Be", der Ballade des Werks, weibliche Unterstützung erhält. Es ist die Rede von LaGalia Frazier, die 2008 beim Grand Prix mitgesungen hat. Das beruhigt die Gemüter. "Under A Spell" weckt gekonnt aus den Träumen und lädt zu weiteren Höhepunkten ein. Ab der siebten Hymne "Untitled X" wird man zusehends progressiver und gipfelt mit "Shifting Gears", das aber gleichzeitig die heftigsten Riff Attacken beinhaltet. "Love Has Come" hätte nicht sein müssen, aber dafür kann die zweite Ballade "The Broken Heart", samt Geigen und herzzereißendem Cello, alles wieder gerade biegen. "Me And Desire" (der vielleicht beste Track des Albums) ist die letzte faszinierende Eigenkomposition, gebettet in einer sagenhaften Produktion von Björn Engelmann (Primal Fear, Rammstein, Sonata Arctica), bevor es mit der Coverversion "Beat It", im Original von Michael Jackson, zu Ende geht. Boah...nee!!! Wer hatte denn diese bescheuerte Idee?

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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