INJUSTICE SYSTEM - RED SUN


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2017
Running Time:39:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

Eine eigenständige Mischung aus Stoner Rock, Doom, Grunge, Punk und Sludge spielen Injustice System aus Kamen bei Dortmund, die sich 2012 zusammengefunden und bis heute eine Demo-CD-R, eine Split-7“ EP mit is LOVE alive? und dieses Debüt veröffentIicht haben, welches im schmucken Digipack in Eigenregie erscheint. Enthalten sind acht Songs, die mal schwermütig und mal punkig vorgetragen werden. Schon beim Opener „Babylon“, der auch schon auf der besagten Split-EP enthalten war, fällt sofort der dumpfe, basslastige Sound auf, der ein psychedelisches Hippie-Feeling entfacht. Mit monotonen, hypnotischen Lavariffs schaffen Injustice System es scheinbar mit Leichtigkeit, den Hörer einzulullen, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Der Gesang klingt – im Gegensatz zur Musik – ziemlich hell, passt aber dennoch gut ins Gesamtkonzept und erinnert beim Opener ein bisschen an die Dead Kennedys. „In My Head“ groovt ohne Ende und klingt ein wenig nach Soundgarden und Alice In Chains, „Joe Black“ ist eine Doom-Dampfwalze mit einem Bass-Intro und punkiger Steigerung, die auch von den Melvins hätte stammen können. Der träge Titeltrack beginnt melancholisch mit Meeresrauschen, cleanen Gitarren und unterlegten Toms, im Mittelteil steigert man dann aber das Tempo. Der abgedrehte Gesang erinnert mich da ungewollterweise an Depressive Age, was aber vermutlich nicht beabsichtigt ist. Das kurze „R.I.P.“ wird mit nöligem Gesang schön punkig runtergerotzt. „Toliman“ ist ein cooler, grooviger Rocker mit Background-Growls, der Laune macht. Auch hier erinnert der Gesang etwas an Alice In Chains. „I Am King“ drückt mit starkem Grunge-Einschlag, bevor das abschließende „Jerusalem Falls“ im Dreivierteltakt daherkommt und dem Hörer mit einem scheinbar endlosen Gitarrensolo und einem schleppenden Schluss noch einmal alles abverlangt. Die Produktion ist schön bodenständig mit natürlich klingendem Schlagzeug, was gerade im Sludge-Bereich leider nicht immer so ist. Wer Hippiemucke, Doom und Sludge steht und Eigenständigkeit schätzt, der sollte unbedingt mal in diese CD reinhören!      

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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