Die progressiv angehauchte Power Metal-Band Altair hat sich bereits 2008 gegründet, jetzt aber erst ihr zweites Album veröffentlicht, welches ganze vier Jahre nach dem Debüt „Lost Eden“ erscheint, welches mich damals nicht sonderlich umhaute. Das ändert sich mit ihrem Zweitwerk jedoch schlagartig! Auch wenn „Descending“ im Albumtitel enthalten ist, handelt es sich bei dem ersten, gleichnamigen Song nur um ein etwa einminütiges Intro und keinen wirklichen Titeltrack. Es folgen acht weitere Songs mit knackigen, groovenden Riffs, seichten Keyboardteppichen, die immer vernehmbar, aber nie zu aufdringlich sind, ein paar verzwickten Riffs und tollem, kraftvollem, hohem, melodischem Gesang. Musikalisch liegen sie irgendwo zwischen Symphony X, Masterplan, Gamma Ray, Stratovarius, Sonata Arctica und ihren Landsleuten von Labyrinth, Noveria, Secret Sphere, Time Machine oder Arkhé. Dabei machen Altair bei ihren eingängigen Songs auch keinen Halt vor heftigen Doublebass-Attacken oder sogar Blastbeasts, wie bei „Path Of Worms" und „Frozen Graves". Die Produktion ist fett und klar. Selbst das getriggerte Schlagzeug stört hier nicht, sondern verleiht der Musik den gehörigen Bums, den diese Musik braucht, um alle Facetten ins rechte Licht zu rücken. Die Musik von Altair ist traditionell, die Produktion dagegen mit beiden Beinen fest in der Gegenwart verwurzelt, sodass sie den Spagat zwischen Tradition und Moderne eindrucksvoll meistern. So muss Power Metal heute klingen, ohne altbacken zu klingen oder mit jeglichen Trends anzubiedern. 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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