DANZIG - BLACK LADEN CROWN


Label:AFM
Jahr:2017
Running Time:46:10
Kategorie: Neuerscheinung
 

Glenn Danzig muss wohl niemandem mehr vorgestellt werden. Der Original-Sänger der Misfits ging in den Achtzigern zu Samhain und startete 1987 schließlich seine Solokarriere. Mit „Mother“ gelang ihm auf seinem selbstbetitelten Debüt ein Riesenhit. Bis heute hat er elf Solo-Alben veröffentlicht; die ersten sieben waren im Titel noch durchnummeriert. Ich kaufte mir „III: How The Gods Kill“ 1992, als es rauskam, als vierzehnjähriger Dötz und war begeistert von der doomigen Trägheit und der düsteren Atmosphäre des Albums. Mit allen nachfolgenden Alben konnte ich nichts mehr anfangen, auch wenn zum Beispiel das 2010 erschienene Album „Deth Red Sabaoth“ an sich wieder sehr gut war. Das letzte Werk „Skeletons“ fiel bei den meisten Fans jedoch wieder komplett durch. Somit ist die Erwartungshaltung beim neuen Album „Black Laden Crown“ wieder recht hoch, weiß man als Fan doch nie so richtig, woran man bei Herrn Danzig ist. Seine Besetzung ist seit 2008 immerhin stabil. Mich hat Glenn Danzigs Organ immer sehr an Jim Morrison (The Doors) erinnert. Und dieser Verdacht bestätigt sich auch wieder beim melancholischen Titeltrack, der das Album eröffnet. Auch ein bisschen Candlemass-Theatralik kommt hier auf, obwohl der Songs, zugegebenermaßen, vielleicht etwas zu träge und monoton für einen Opener ist. „Eyes Ripping Fire“ brettert dagegen aber wieder ordentlich. Auch die nächsten Songs stampfen im Midtempo ganz gut rein. „Last Ride“ vermittelt wieder schwere Melancholie. Danzigs urtypischer Gesang zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Manchmal bekommt man aber schon den Eindruck, dass Danzig sich quält und mit seinem Gesang etwas schwertut. Allerdings passt der verzweifelte Gesang ganz gut zu der gebotenen Deprimusik. Dass Danzig nicht an seine ersten drei Alben rankommen würde, war jedem von vornherein klar. Aber da ich nur noch „Danzig 4“ kenne und fast alle nachfolgenden Alben gar nicht, habe ich auch keinen richtigen Vergleich. Als neutraler Hörer finde ich, dass Danzig schon ein gutes Album gelungen ist, allerdings hängt das auch etwas von der eigenen Stimmung ab, denn „Black Laden Crown“ kann einen schon ganz schön runterziehen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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