CACHEMIRA - JUNGLA


Label:HEAVY PSYCH
Jahr:2017
Running Time:30:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Und nochmal ein Dreier. Hier Cachemira aus Barcelona, gegründet im Sommer 2015. Auf einem analogen Vierspur-Rekorder wurden die fünf Songs von ihrem Debüt, leider nur als kürzere EP vorliegend, weitestgehend live eingespielt und abschließend digital abgemixt, so verspricht es das Infosheet und demnach können wir gleichsam Heavy Psychedelic Blues erwarten, also richtig passend zum Label. Und alles, was Label und Jungs versprechen hauen sie bereits beim Opener "Ouverture" heraus mit unglaublich geilen Gitarren irgendwo zwischen Jimi Hendrix, nee eigentlich viel mehr beim King himself, Carlos Santana, eben auch mit dem ordentlichen Anteil an Latin. Eine gute, stark artikulierte und super verständliche  Rockstimme von Gaston Laine, der auch den Sechssaiter bedient, dann erstmalig bei "Sail Away" und auch diese Nummer wandelt zwischen geilem Rock, Blues und ein paar Stonerattituden hin und her. Dazwischen verhaltene Anteile mit scheppernden Drums, schleppend, ehe wieder die Saiten im geilsten 70er-Jahre Style daher brettern. Einfach Wahnsinn, was dieser Junge kann. Fetzigster Rock mit allem, was es braucht, bei "Ancient Goddes" und nach einer Minute endlich mal durchatmen mit feinstem Gezupfe, dann hoch melodische Rockparts und wieder dieses klasse Mikro und immer wieder Riffs und den Gitarrenhals rauf und runter, einfach klasse. Größer angelegt, ja fast wie bei einem Finale dann der Einstieg in den Titeltrack und bärenstarke aber recht einfach gehaltene, richtig flotte Riffs mit ordentlich Fuzzern und dann faktisch eine Hommage an Jimi Hendrix im guten alten 60er- Jahre Rock 'n Roll. Genau jetzt weiß ich, warum in den normalen Heavy Metal/Power Metal mit der Zeit immer langweiliger finde, niemals sind diese Bands in der Lage solche Emotionen herauf zu beschwören und solch einen durchdringenden Drive zu erzeugen. Diese ganze Retroschiene war das beste, was dem Metal/Rock passieren konnte, so nun die damaligen, an sich schon übergeilen Elemente mit den heutigen Mitteln perfektioniert werden und so einfach unglaubliche Nummern am laufenden Band kreiert werden können. Durchdringend groovend, ja fast ein bisschen hip dann "Overpopulation" als klasse Rausschmeißer mit vielen bekannten Elementen. Da EP darf ich leider punktmäßig nicht bewerten. Wer aufmerksam gelesen hat, weiß aber wo ich hier lande, nämlich ganz kurz vor der Topbewertung.

Note: Keine Wertung
Autor: Andreas Gey


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