NIHILING - BATTERI


Label:KAPITÄN PLATTE
Jahr:2017
Running Time:54:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die mir bislang völlig unbekannten, Nihiling kommen aus Hamburg und legen mit "Batteri" bereits ihr viertes Opus vor. Irgendwo zwischen Indie Pop, Post Rock, Elektro und Prog hin und her eilend zeigt "Batteri" eine Zweiteilung mit einem eher im sphärischen Brit Pop und Indie orientierten ersten Seite und einem darauf folgenden, mehr im Post Rock zu suchenden, zweiten Teil. "Ottersong" wartet mit queren und verschachtelten Drumparts, dynamischen Gitarren und der sanft-rockigen Stimme von Noemi Evelyn Bunk mit durchaus auch düsteren, atmosphärischen Elementen auf. "Power Rangers" nimmt die percussiven Pattern wieder auf und kommt mit spritzigen, etwas poppig angehauchten Gitarren etwas flotter daher, dann mehrstimmiger Gesang in Brit Manier."Lungs" hebt die Gitarre in den Vordergrund und lebt von der sehr soften Sängerin, elektronischen Parts und sich stetig wiederholenden Sequenzen. "Rope" vernimmt man dann recht technisch angelegt. Postrockige und in die Länge gezogene Gitarren dann erstmalig auf dem langsamen "Prey", was mir allerdings umgehend gefällt. Dann ein langsamer, weiterhin instrumental gehaltener Spannungsaufbau mit einsetzender Percussion und nach vier Minuten dann sphärisch, melodiös treibende Elemente mit erstmalig stimmlichen Ausbrüchen nach über sechs Minuten."Cellardoor" bedient sich dann klassischer Streicher und verbleibt in dunklen, tragischen Stimmungen aber auch hier wieder ein Bruch in filigrane, sanftere und fröhlichere Schemata, ganz so als würde der Nebel allmählich aufklaren. "Idiot" gibt dann ein gewaltiges Opus, startend mit postrockigen Ausbrüchen und gleichsam gewaltig schwer und fließend, dann schwarzmetallische Gitarren und dicht atmosphärisch, gefolgt von langsamer Monotonie mit isolierter Percussion und dann genretypische Strukturen, verzerrt, abwartend, hinhaltend, langsam die Spannung aufbauend und wieder die Eruption. "Funeral" beendet die Session mit melodischen, stimmungsvollen Zupfern, unterstützt durch traurige Streicher und zum Ende filigrane Elektroanteile.

Wie soll man eine Scheibe bewerten, deren einzelne Plattenteile unterschiedlich kaum sein können? Nihiling können ganz viel und fühlen sich im experimentellen Indie Rock mit Popanleihen genauso zuhause wie im düsteren Post Rock, der mir allerding weitaus mehr zusagt.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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