Mit „The Second Sun“ liegt nun das zweite Album der Belgier vor. Der musikalische Stil lässt sich schwer beschreiben, Der Klinke bewegen sich hauptsächlich im Elektro-Avantgarde / Darkwave-Bereich, fügen aber auch Gitarren und Streicher mit ein. Mich erinnert es an eine gelungene Mischung aus Joy Division und Calva Y Nada. Ganz klar also End 80er Anfang 90er Sound mit monotonem Sprechgesang, aber etwas moderner gehalten und gut produziert. Auch wagen sie den Einsatz von modernen industrialähnlichen Samples und EBM-Beats, die aber so dezent gehalten werden, dass das bestechende melancholische und ab und an etwas depressive Ambientesoundgerüst immer im Vordergrund steht. Hierdurch stechen Der Klinke mit ihrer experimentellen Musik deutlich aus der Masse der momentanen Neuveröffentlichungen in diesem Bereich heraus. So ist „Las Fábricas“ eher ein clubtauglicher Song, wohin gegen „Chasing Shadows“ eher durch seine Atmosphäre besticht. „In Flames“ ist für mich der absolute Übersong des Albums, durch die Gitarrenmelodie, die sphärischen Samples und monoton gehaltenen Vocals lädt dieser Song gleichermaßen zum Träumen aber auch zum Tanzen ein. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass man bei „Love In Colours“ sogar Jock McDonald von den Bollock Brothers als Gastsänger gewinnen konnte. Insgesamt sind auf dem Album 10 Songs plus Hidden Track enthalten, die allesamt Überraschungen bereit halten und nicht langweilig werden. Der Klinke haben hier die gute alte Musikkultur in ein etwas modernes Gewand gepackt und bieten somit jedem alten Wave-Liebhaber aber auch dem jüngeren Nachwuchs ein tolles Musikerlebnis.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer

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