THE NEAL MORSE BAND

Köln, Bürgerhaus, 21.03.2017

Kurz nachdem ich das Vergnügen hatte, die aktuelle Blu-Ray der Truppe zu besprechen, konnte ich mich persönlich von den progressiven Livequalitäten von The Neal Morse Band überzeugen. Das geschah in einem komplett ausverkauften Haus in Köln, in dem der Schweiß nur so von den Wänden tropfte. Selbst im letzten Winkel des Saals, befanden sich noch gierige Fans. Leider ging der Spaß ohne Vorband erst um 21 Uhr los.

Neal Morse-live-2017-index- Bild1Auf dem Programm stand, das Doppelabum „The Similitude Of A Dream“, aus dem letzten Jahr. Schön das man auch die Besetzung der Opus´ auf der Bühne erleben durfte. Natürlich freute ich mich als alter Dream Theater Fan, auf das filigrane Gekloppe von Mike Portnoy. Ich greife bestimmt nicht vor, wenn ich jetzt allgemein behaupte, das dies einer der besten Events, des noch jungen Jahres war. Hochgradiges Niveau aller Beteiligten, ein coole Fannähe durch den sympathischen Neal himself und Setlist-mäßig betrachtet…das volle Programm. Na ja, die Atmosphäre im Bürgerhaus Stollwerck ist selbstredend nicht so ergreifend, wie in der Kirche, wo das Konzert auf der Blu-Ray stattfand. Zu den einzelnen Songs wurden auf einer Leinwand passenden Bilder oder Filmsegmente eingespielt. Machte Sinn und bot Abwechslung für das Auge. Neal Morse ist natürlich stets im Mittelpunkt und übernimmt die Charakterdarstellung der Albumgeschichte mit verschiedenen Facetten: als Mönch verkleidet, mit Taschenlampeneffekten und wahlweise am Keyboard, akustischer und elektrischer Gitarre. Stimmlich einfach herrlich und genug Platz für mysteriöse Momente, weichen Emotionen und geballten Rock. Man beginnt den Abend mit dem kompletten ersten Teil des Album und legt nach circa eine Stunde, eine „Intermission“ ein. Danach ging der zweite Teil, mit dem Rest des grandiosen Werks weiter.

Neal Morse-live-2017- Bild2Das Publikum, völlig platt gespielt und ausgelaugt hinterlassend, setzte man zu einer Drei-Song Zugabe an, die aus folgenden Titeln bestand: „Author Of Confusion“ (2204), „Agenda“ (2015) und „The Call“ (2015). Damit wurde natürlich nur ein Bruchteil der Klassiker gespielt und manch einer hätte einen Spock´s Beard Track nicht verschmäht aber nach über zwei Stunden Spielzeit, wurde die Zeit knapp. Heute konnte niemand behaupten, unzufrieden entlassen worden zu sein. Ganz großes Kino!



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak