DEZIBOLD - ZOMBIWELT


Label:BOERSMA
Jahr:2017
Running Time:47:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es begab sich eins im Land der Pferde, nahe einer stillgelegten Erzgrube an einem regnerischen, dunklen Abend. Als Sänger Duwe dem Gitarristen Tobias das erste mal zur freien Improvisation begegnete. Als Sympathie und musikalische Werke begannen zu einer magischen Symbiose zu verschmelzen, wussten beide; nur eine Deutschrockband kann ihrem Schaffen genügend Ausdruck verleihen und die Gewalt der Worte würdig in die Welt hinaus tragen. Bassist Steven und Schlagzeuger Luke vervollständigten das vorläufige Line up und schon war Dezibold geboren. Die Band hat den Anspruch an sich selbst, sich aus dem Dickicht der Deutschrockkonkurrenz hervor zu tun, um nicht nur eine Band unter vielen zu sein. Zu diesem Zweck bauen sie nach eigenen Angaben auch Elemente des Schwermetalls, Grunge und Reggae in ihre Musik ein. Nachdem bereits ihre erste Demo-EP namens „Du Bist Nicht Allein“ in der Szene für großes Aufsehen sorgte und es unter anderem bis in das älteste Deutschrockradio AGF-Radio schaffte, tourten sie mit Szenegrößen wie Herzlos und Nullblock, aber auch mit Szenefremden Bands. Nun erschien in diesem April auch endlich ihr erster Longplayer, der den Titel „Zombiewelt“ trägt, auf dem nun auch Patrick an der Rhythmusgitarre die Fünferkombo komplett macht. Zum gleichnamigen Titeltrack wurde auch das erste Video von Dezibold aufgenommen. „Zombiewelt“ prangert ganz offen einige der gravierendsten Missstände unserer heutigen Gesellschaft an. Das ganze wird von einer geradlinigen Bassline getragen und mit mit gelungenen Riffs untermauert, die Hooks bleiben sofort im Ohr. Deutlich ruhiger präsentiert sich der Titel „Streben Nach Glück“. Hier erwartet den Hörer eine melodische Rockballade. „Das Was Ich Will“ enthält unverkennbare Rock n Roll Elemente die dem Song einen hohen Wiedererkennungswert verleihen. Die angesprochene Thematik sollte den meisten Hörern persönlich bekannt sein. Es dreht sich um die Suche nach der richtigen Frau, keine fürs Bett sondern eine zum alt werden. Eröffnet wird das Album übrigens mit einer in harten Riff verpackten Vorstellungsrunde der Band. Dementsprechend heißt der erste Song auch „Dezibold“ und stellte gleich mal klar mit welcher Sorte von Band man es hier zu tun hat. Nämlich mit einer, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Direkt, ehrlich und laut. Das gesamte Album zeigt sich eingängig, rockig und abwechslungsreich. Durch einige Einflüsse unterscheidet sich Dezibold durchaus von der Konkurrenz, dem eigenen Anspruch eine wirklich einzigartige Band zu sein werden sie mit ihrem Debütalbum allerdings nur teilweise gerecht. Doch da die Ansätze schon mal da sind, bin ich sicher wenn die Band ihren Weg weiter verfolgt, werden sie auch diesen Anspruch irgendwann voll und ganz erfüllen. Schon jetzt hat man es aber auf jeden Fall mit absolut hörenswertem Deutschrock zu tun. „Zombiewelt“ stellt auf jeden Fall schon mal die Weichen für ein durchstarten. Machen die Jungs so weiter, wird der Name Dezibold in der Deutschrockszene bald in aller Munde sein.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach


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