Als alten holländischen Death Metal-Fanatiker freut mich natürlich, dass die alten Tilburger Recken von AntropomorphiA wieder richtig im Saft sind. In ihrer Frühphase von 1990 bis 1998 veröffentlichten sie ein Album, eine EP und zwei Demos, die im Underground guten Anklang fanden. Seit 2009 sind sie wieder aktiv und veröffentlichten seitdem drei Alben. Bis auf Acrostichon- und Razend-Gitarrist Jos van den Brand sind alle drei Mitglieder noch von früher dabei. Und diese eingespielte Einheit hört man auch. Aber wie schon auf ihren letzten Alben wird hier kein Retrotrip gefahren und alte Fans der Band könnten unter Umständen schwierig Zugang bekommen. AntropomorphiA stehen seit der Reunion mit beiden Beinen fest in der Gegenwart. Ihre Musik ist schneller und technischer geworden, auch wenn sie immer geradlinig und eingängig bleibt. Manche doomige Doublebass-Dampfwalze erinnert an ihre Landsleute von HailOfBullets oder auch Autopsy. Wenn das schnelle Brett gefahren wird, erinnern sie auch mal an Sinister und Supreme Pain, ohne diese jedoch nur stumpf zu kopieren. Die Tilburger glänzen mit Spielfreude und versprühen schon hier und da ein Old School-Feeling, ohne sich jedoch an ihrer eigenen Vergangenheit aufzugeilen. Musikalisch gibt es für traditionelle Metalheads wohl keine Probleme, vielleicht aber mit der Produktion, die zwar recht modern ausgefallen ist, aber auch den perfekten Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart schafft, ohne unglaubwürdig zu klingen. Gut gemacht!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht