Schlicht und erdig sind die Schlachtwörter für das neue Album von Meister Eric Bibb. Spartanisten des Genre werden hier massig Highlights finden, die perfekt in Szene gesetzt sind. Unterstützt wird der Chef von niemand geringerem als dem Mundharmonika Künstler JJ Milteau und Jerome Brown (Gitarre, Banjo, Fidel). Doch es ist Eric´s Stimme, mit der rauen Ehrlichkeit, die die Songs so einzigartig und verdammt oldschool machen. Man fühlt sich in den tiefsten Mississippi der 20er-Jahre zurückversetzt. Natürlich nur mit einem erstklassigen Sound und einer Transparenz sondergleichen. Die textliche Thematik ist von extremer Natur, wobei Mister Bibb sich als Weltbürger entdeckt und mit den aktuellen Problemen über das Verhalten, gegenüber Flüchtlingen und Minderheiten, zu Gericht geht. Dabei erhebt er nicht den mahnenden, allwissenden Finger, sondern sucht lediglich nach Verständnis für die Menschen untereinander. Über die Musik soll ein „Wir“-Gefühl entstehen. Natürlich geht es ebenso um die eigene Geschichte…der Migration der Afro-Amerikaner, in den verschiedensten Facetten. Welche Musik, als der ehrliche Blues von Herrn Bibb, wäre da besser geeignet…als der tieftrockene, waschechte und emotional berührende Blues. Bei den fünfzehn Beiträgen ließ sich Eric sogar mit „Brotherly Love“, zu einem radiotauglichen Hit erweichen. Very cool!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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