ANTHRAX, THE RAVEN AGE

Frankfurt, Batschkapp, 08.03.2017

Wenn eine Band der "Big Four" des Thrash Metal wieder Frankfurt beehren, machen sich nicht nur eingefleischte Metalfans auf den Weg. Gleichermaßen sind gerade Anthrax für ihre mitreißenden Liveshows bekannt und als besonders "Special" hat man bei dieser Tour die Möglichkeit einmal das komplette Album „Among The Living“ serviert zu bekommen. Als quasi Fangeschenk, man kennt sowas auch von Metallica, um bei den großen Vieren zu bleiben, konnte man im Vorfeld über die weiteren Songs der Tour abstimmen.

the raven ageDen Opener machen heute The Raven Age. Die Jungs kommen aus London und sind im Modern Metal unterwegs. Namentlich bekannt vielleicht George Harris, der Sohn vom Iron Maiden Basser Steve Harris, der allerdings im Gegensatz zum Papa nicht den Vier- sondern den Sechssaiter bedient. Im Weiteren sind Dan Wright an der zweiten Gitarre, Michael Burrough am Mikro, Matt Cox am Bass und Jai Patel am Schlagzeug zu nennen. Gegründet im Jahre 2009 debütierten sie in diesem Jahr mit dem Longplayer „Darkness Will Rise" und durften natürlich schon in früheren Jahren die großen Eisernen Jungfrauen supporten. Trotz kleinerer Soundprobleme, die den Hörgenuss etwas stocken lassen, macht der Fünfer heuer einen guten Job und weiß mit vielfach eher klassischen Metal mit allerdings auch merklich härteren Einschlägen wirklich zu gefallen. Gerade der Sänger sticht mit druckvollem Organ im Besonderen heraus und lässt Anhänger mit froher Hoffnung auf zukünftige Releases in die Zukunft blicken.

 

anthraxAls Anthrax, namentlich Joey Belladonna (Vocals), Frank Bello (Bass), als letztes verbliebenes Gründungsmitglied Scott Ian (Guitar), Charlie Benante (Drums) und Jonathan Donais (Guitar) auf die Bühne kommen, gibt es in der Mainstadt kein Halten mehr. Nach dem Erfolg des letztjährigen Longplayers "For All Kings" wurden die in New York bereits 1981 gegründeten Thrasher seit langem schon sehnsüchtigst auf den deutschen Bühnen zurück erwartet. Und diesmal nicht im Schatten der großen Metallica oder Slayer sondern mit eigenen Headlinergigs. Die Anhänger sind gespannt, konnten Anthrax doch als Support und auf den deutschen Festivals immer richtig geil abräumen und die heutige setlist tut ihr übriges. Übervoll bereits am Einlass zur Batschkapp drängelt sich nun alles nach vorne. Los geht es mit den Songs vom schon oben genannten Überalbum von 1987, nach "Spreading The Disease" und vor "State Of Euphoria". Heiß laufende Sechssaiter und ein höchst agiler Joey, der sich von Song zu Song steigert und immer wieder dazwischen schmetternde Riffgewitter von Hexer Ian. Auch die Rhythmussektion knallt gut rein und sowohl Basser als auch die zweite Klampfe dürfen heute auch mal alleine ran. Die gezockten Songs bis dato lauten namentlich wie folgt:

01. Among The Living, 02. Caught In A Mosh, 03. One World, 04. I Am The Law, 05. A Skeleton In The Closet, 06. Efilnikufesin (N.F.L.), 07. Guitar Solo (Jonathan Donais), 08. A.D.I./ Horror Of It All, 09. Indians, 10. Imitation Of Life


Danach geht es der Fanauswahl weiter. Zunehmende Begeisterung gleich bei den ersten Tönen von „Fight `Em ´Til You Can´t“ und bei „Breathing Lighting“. Darauf folgen noch „Madhouse“ und „Be All, End all“ und die Batschkapp rastet nun völlig aus. Mit „Blood Eagle Wings“, „Antisocial“ und dem Cover von „Long Live Rock´n´Roll“ endet ein grandioser Abend. Ein fetter und richtig geiler Tritt in den Allerwertesten bleibt da nur zu sagen und natürlich absolutes Pflichtprogram für jeden Mattenschwinger, der nur etwas auf sich hält. Anthrax rules!



Autor: Thilo Zettler - Pics: Thilo Zettler