BODY COUNT - BLOODLUST


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2017
Running Time:41:24
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt junge Bubis, die Musik aus einer Zeit kopieren, in der sie noch gar nicht gelebt haben. Und es gibt alte Bands, die machen einfach das, was sie immer am besten konnten. Zu letzterer Spezies gehören auch die Amerikaner Body Count. Wer glaubt, dass die Kombination von Metal und Rap nur vor fünfundzwanzig Jahren cool war, als Body Count groß waren und auch Bands wie Slayer, Helmet oder Faith No More Kooperationen mit Rappern für den „Judgment Night“-Soundtrack eingingen, der muss sich eines Besseren belehren lassen. Schwächeanfälle gibt es nicht, und das, obwohl Body Count schon so manchen Stress in der Vergangenheit hatten. Von der Urbesetzung sind bis auf Frontmann Ice-T bereits alle tot. Das Debütalbum „Cop Killer“ landete auf dem Index, der Titeltrack wurde gegen den neuen Bonustrack „Freedom Of Speech“ ausgetauscht. Aber wie es schon in der Textzeile des Titeltracks ihres zweiten Albums „Born Dead“ heißt: „But Like Any Good Monster That Just Made Us Stronger“. Auf ihrem nunmehr sechsten Album geben sie sich düsterer als früher, aber immer noch aggressiv und groovig. Ice-T hat immer noch große Klappe und benutzt nach wie vor häufig das Wort „Fuck“. So muss das sein. So erwartet man das von einem wahren Gangster. Aber es gibt auch Überraschungen: Nach der The Exploited-Medley auf dem „Judgment Night“-Soundtrack 1993, das sie gemeinsam mit Slayer coverten, gibt es nun ein Slayer-Medley mit „Raining In Blood / Postmortem“. „God, Please Forgive Me“ überrascht mit einer schönen Leadgitarre, das darauffolgende „Walk With Me…“ sogar mit thrashigem Uptempo. Ansonsten dominiert aber geiler, knackiger Groove Metal, der die Zeit tatsächlich überraschend frisch überdauert hat. Ich bin positiv überrascht!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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