MAYHEM - DE MYSTERIIS DOM. SATHANAS ALIVE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2016
Running Time:42:47
Kategorie: Eigenproduktion
Liverecording
 

Wenn es um Neuaufnahmen alter Klassiker geht, scheiden sich bei alt eingesessenen Fans oft die Geister, vor allem dann, wenn diese Klassiker als nahezu unantastbar gelten. Das war bei „Stormblåst“ von Dimmu Borgir so, als sie ihr 1996er Album 2005 komplett neu einspielten. Dort wurde jedoch über den klinischen, sterilen Sound gemeckert. Aber dürfen Mayhem das? Sie sind die wahren Urväter des (nicht nur norwegischen) Black Metals, galten immer als „true“ und gerade ihr Debüt „De Mysteriis Dom. Sathanas“ gilt als die zentrale Black Metal-Platte überhaupt! Dass sie es auf Festivals live durchspielen, wurde schnell bekannt. Jetzt kommt auch das Audiodokument. Eines gleich vorweg: Sterile, moderne Scheiße gibt es hier nicht! Auch die Befürchtung, dass Hellhammer zu progressiv rumfrickelt oder sein Schlagzeug totgetriggert hat, wie es live bei ihm oft zu hören war, ist hier glücklicherweise nicht der Fall! Zudem ist es das erste Live-Album von Mayhem, auf dem Czihar Attila singt, der 1993 von den ungarischen Tormentor zu den Norwegern stieß und seit 2004 wieder mit dabei ist. Auf dem damaligen Studioalbum waren Hellhammer und Attila ebenfalls zu hören. Basser Necrobutcher, der schon seit Ewigkeiten dabei ist, nahm sich damals nach dem Tod von Gitarrist Euronymous eine Auszeit. Seit 2012 haben Mayhem erstmals seit 1993 auch wieder zwei Gitarristen. Dadurch bekommt ihre Musik mehr Fülle. Man merkt kaum, dass es sich hierbei um eine Live-Aufnahme handelt. Das Publikum hört man kaum, auch auf Ansagen wird verzichtet. Die Songs werden mit der nötigen klirrenden Kälte dargeboten, die diese Musik braucht. Allerdings fällt „Pagan Fears“ deutlich schneller aus als das Original. Hier herrscht der pure Hass. So klingt ein Klassiker also mit neuer Besetzung. Im Großen und Ganzen wurde nicht allzu viel verändert, folglich also zum Glück auch nichts verhunzt. Ob das Live-Album essentiell ist, lasse ich mal dahin gestellt. Live sollte man sich das wohl schon auf dem einen oder anderen Festival ansehen. Bock macht´s aber auf jeden Fall!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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