MASCHINE - NATURALIS


Label:INSIDE OUT
Jahr:2016
Running Time:51:47
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach einer entsprechenden Weiterbildung bei Guthrie Govan am Brighton Institut Of Modern Music versammelte der englische Saitenhexer Luke Machin Anfang 2013 einige Freunde um sich, nannte den Zusammenschluss Maschine und debütierte noch im gleichen Jahr mit "Rubidium". Und schon das erste Album wurde auf dem renommierten Prog-Label Inside Out releast, die unter anderem so Größen wie Fates Warning, Devin Townsend oder auch Spocks´s Beard für sich gewinnen konnte. Weitere Mitglieder der künftigen Proggötter sind Elliot Fuller (Gitarre) und Dan Mashal (Bass). Mit der Sängerin Marie Eve De Gaultier, die gleichsam die Tasten bedient und dem Felleschwinger James Stewart ist der Fünfer für das kommende "Naturalis" nun komplett. Proggige, allerdings vorwiegende sanftere Gitarren, tolle Soundteppiche, exzellentes Songwriting und traumhafte schöne Gesangsduelle zwischen dem sanft akzentuierten Mikro von Luke ("Night And Day") und der klassisch schönen aber nicht im Klassik vergehenden Stimme ("Make Believe") von Marie-Eve prägen die durchweg längeren Arrangements. Beste Vergleiche kann man vielleicht zu den ebenso vielfältigen fund mit diversen Stimmen ausgestatteten Ayreon ziehen. Verspielte Gitarren aber bei weitem nicht so friggelig wie bei Dream Theater und sanfte, tragende, ja wunderbar mitnehmende Melodien bei "Hidden In Plain Sight". Mit wunderschönen Stimmen der beiden Protagonisten und feinsten Melodien mit nur ganz sporadisch eingestreuten Saitenteilen kann auch "A New Reality" voll punkten und wunderschöne Pink Floyd Gitarren und zunächst weiche Tasten/Synthies beim fast zwölfminütigen "Megacyma" ehe dann zügige Progmonster und hymnische Soundteppiche das Geschehen dominieren. Als Bonustracks gibt es auf den "Extended Editions" Mitschnitte von "Eyes Pt. 2" und "Rubidium", dem Titeltracks des schon gefeierten Debütalbum, jeweils vom Gig in Veruno. Ich tue mich mit gewaltigen Progangriffen zugegebenermaßen immer sehr schwer. Maschine sind jedoch in der Lage diese Attacken sehr dosiert herüber zu tragen und dabei in schönen Arrangements zu verpacken, was die ganze Sache auch für eher einfach gestimmte Ohren höchst erträglich gestaltet und so einen Zugang zu diesen musikalischen Wunderwerken ermöglicht.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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