TIM BOWNESS - LOST IN THE GHOST LIGHT


Label:INSIDE OUT
Jahr:2017
Running Time:43:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Den englischen Sänger/Songwriter Tim Bowness kennt man vielleicht von No-Man, einem seit 1987 bestehenden Projekt in Zusammenarbeit mit Steven Wilson (Porcupine Tree). Mit "Lost In The Ghost Light" legt der Brite seinen vierten Longplayer vor und wenn man den vormaligen Rezensenten folgt, so verarbeitet Tim hier seine Gedanken zu einem fiktiven, alternden Musiker und den Geschehnisse seines Protagonisten vor und hinter der Bühne, geprägt von Erfolgen aber auch Misserfolgen, dem Alleinsein als Star aber auch dem auszutragenden Konkurrenzkampf mit jüngeren, agileren Mitstreitern. Das im Februar diesen Jahres erschienene Konzeptalbum wurde sehr positiv aufgenommen und erreichte Platz fünf der UK-Charts. Abgemixt und mastered von Steven Wilson sind weitere Mitstreiter zum Beispiel Bruce Soord (The Pineapple Thief, Katatonia), Colin Edwin (Porcupine Tree), Stephen Bennett und Andrew Booker (beide von No-Man). In die illustre Gästeschar reihen sich Ian Anderson (Jethro Tull), Kit Watkins (Keyboards, ex-Camel), Andrew Keeling (Hilliard Ensemble, Robert Fripp), Steve Bingham (Ely Sinfonie, No-Man) und David Rhodes (Peter Gabriel, Kate Bush) ein.

"Worlds Of Yersterday" und "Moonshot Manchild" sind sehr sanfte Rocksongs, etwas verspielt, leicht proogig und hier und da treten mal die Flöte und sehr melodische Tastensequenzen auf. "Kill The Pain That´s Killing You" gibt den ersten Aufreger mit Gitarren und wirbelnder Percussion im Latin Rock und gleichsam einem moderneren Mikro mit Anleihen im Brit Pop. Ganz ruhig, ja zaghaft dann "Nowhere Good To Go" mit einer Stimme ganz nahe bei Robbie Williams und mindestens genauso verzehrend, ja sehnsüchtig verklingend im sanften Violinenwinde. Einfach zum Träumen schön sind auch die proggig verspielt klingenden Tasten und die beruhigenden Flöten. "You`ll Be The Silence" kommt noch melancholischer, ja trauriger und bedrückender daher. Erstmalig vernimmt man hier auch Bläser und wieder diese jugendlich verspielte Flöte. Ganz dunkel, abwartend beginnt der nur kurz gehaltene Titeltrack mit wieder Flöten und monotonen Tasten oder auch ganz bedachten Zupfern am Bass. Im gesamten bombastischer ist dann das zwischen Prog- und Art Rock wandelnde und mit symphonischen Komponenten gespickte "You Wanted To Be Seen" angelegt, während "Distant Summers" einen ruhigen Abgang mit verträumten, etwas klagenden Violinen, dezenten Tasten und wieder eher erfrischenden Flöten gibt, die überdeutlich dem Magier Ian Anderson entspringen. Für mich in der Gänze mal wieder viel zu sanft, zu ruhig und ohne wirklichen Drive mit aber überdeutlich erkennbarer Klasse jedes einzelnen Beteiligten.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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