SOEN - LYKAIA


Label:UDR
Jahr:2017
Running Time:48:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Soen ist eine dieser sogenannten Supergroups, in denen sich namhafte Vertreter anderer Rock- und Metalbands vereinen und hier ihren eigenen stilistischen Feinheiten frönen. Soen wurden beispielsweise 2004 von Martin Lopez, den man als Schlagzeuger von Opeth oder auch Amon Amarth kennt, ins Leben gerufen. Dabei als Sänger Joel Ekelöf, ehemals bei Willowtree, Marcus Jidell an der Gitarre, Stefan Stenberg am Bass und Lars Ahlund an den Tasten. Anfang Februar dieses Jahres erschien "Lykaia" und stellt bereits den dritten Output dar. Als Progressive Metal, Alternative Rock mit merklichen Einflüssen von Tool, Porcupine Tree und natürlich Opeth werden sie beschrieben. Komplexe, atmosphärisch dichte Strukturen mit tollen Melodien prägen die acht Stücke mit sehr proggigen Gitarren gleich zu Beginn bei "Sectarian". Die Stimme von Joel, gleichsam im klassischen Hard Rock wie auch im Brit Pop unterwegs, das heißt sehr gut intoniert und stellenweise unglaublich sanft und gefühlvoll wie auch auf "Orison". Ein typisches Stilmittel sind etwas zerhackte, dunkelmetallisch angehauchte Gitarren und dazwischen sehr ruhige, innehaltende Momente und Melodien. Beim stimmungsvollen und ganz ruhig, ja melodramatisch angelegten "Lucidity" erinnert nicht nur die Gitarre an Pink Floyd. Ein derber Einstieg bei "Opal" und dann polyrhythmische Ansätze auch aus dem Jazz und im sehr modernen Metal zu finden. Sehr mitnehmend auch das sanfte "Jinn" mit insbesondere hier sehr britrockigen und überraschenden, orientalischen Einflüssen. Heftig riffend dann zunächst "Sister" und auch hier wieder die in der Ferne verklingenden Proggitarren mit ganz leiser Percussion. Komplex und recht vielschichtig auch "Stray" mit ganz interessanten, so ein bisschen schrägen Sechssaitern und einem im AOR angelegten Refrain, ohne das Progressive zu weit außer acht zu lassen. Traumhafte Melodien dann im balladesk angelegten "Paragon" mit ruhig progressiven, aber auch psychedelischen Attitüden und im Finale eine unverschämt geile Lead.

Sehr komplex, aber gleichsam mitnehmend melodiös mit traumhaften Elementen, dabei sehr eigenständig und hoch emotional. Einfach fantastisch.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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