GIRLSCHOOL - DEMOLITION


Label:DISSONANCE
Jahr:2017/1980
Running Time:50:56
Kategorie: Re-Release
 

Mein Gedächtnis reicht noch so weit, mich erinnern zu können, das "Hit & Run" Album kurz nach Veröffentlichung erworben zu haben. Das war 1981, und es war eine Kassette, denn einen Plattenspieler bekam ich erst zur Konfirmation, gebraucht von meinem Onkel. Aber es war der gute Dual 1219, der heute noch immer betriebsbereit ist. Mit diesem Gerät nahm auch das erste eigene Vinyl Einzug ins Kinderzimmer, somit auch die erste Girlschool, die man auch dann unbedingt besitzen muss, wenn man damals nicht am Radio saß und BFBS gehört hat. Weil dort rannten ihre frühen Platten schon auf und ab. All-Girl-Bands wie die Runaways gab es noch nicht wie Sand am Meer und der inzwischen geprägte Begriff 'female-fronted' war noch in weiter Ferne. Der träfe auch gar nicht wirklich zu, denn obwohl  Gitarristin und Lead Vokalistin Kelly Johnsson den Löwenanteil hat, singen alle drei Frontrauen, und das sogar ziemlich geil. Die Damen warfen im Jahre 1978 bereits ihr erstes Demo ab und gehören damit zu den Pionieren der New Wave Of British Heavy Metal. Die Singles "Take It All Away", "Emergency" und "Nothing To Lose" folgten, erst dann erschien ihr Debütalbum, natürlich mit den drei genannten Songs inklusive. Das waren längst noch nicht alle Kracher des Zehntrackers, denn der Opener "Demolition Boys" und das Gun Cover "Race With The Devil" sind bei den Fans sehr beliebt und noch heute Bestandteil ihrer Liveshows, bei denen man immerhin noch 75% des damaligen Line-ups bewundern kann (R.i.P. Kim McAuliffe). Ein wichtiges Album seiner Zeit, dessen Cover mit dem Abrissbirnenschwinger damals jemand aus meiner Schulklasse im Kunstunterricht abgezeichnet hatte. Und wenn ich hier jetzt so sitze und die Scheibe zum x-ten Mal höre, stelle ich fest, die Mädels haben meines Wissens das Album noch nie am Stück gespielt. Fünf Bonustracks pumpen die Scheibe um sechzehn Minuten auf. Das ist die Single von "Take It All Away" mit seiner B-Seite "It Could Be Better", Demoversionen von "Nothing To Lose" und "Not For Sale" sowie die B-Seite von "Emergency" "Furniture Fire".  Essentiell für Anhänger der Bewegung, die dieses Teil eh längst im Schrank haben. Das Interesse wird bei den Nachzüglern liegen, die sich hier angesprochen fühlen sollten.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht