Hell Over Hammaburg Warm-up-Show

Hamburg, Bambi Galore, 02.03.2017

blizzenSchon am Donnerstagabend vor dem Hell Over Hammaburg findet eine Warm-Up Party für das Festival statt. Diesmal allerdings nicht wie vor zwei Jahren im St. Pauli Rock Café, sondern in Hamburgs wohl schönstem Metal-Venue: Dem schmucken kleinen Bambi Galore in Billstedt. Neben einigen üblichen Verdächtigen, die man immer im Bambi trifft, sind auch ein paar seltenere Gäste anwesend. Einige davon hatten sich zuvor schon beim Verfasser dieser Zeilen eingenistet, wo bereits das ein oder andere Kaltgetränk eingenommen wurde. Dennoch treffen wir pünktlich im Bambi ein, das leider weniger voll als erwartet ist. Kurze Anmerkung, weil es nicht oft genug gesagt werden kann: Leute, geht da hin, so oft ihr könnt! Der Flo (Wirt im Bambi, Anm. d. Red.) ist ein ganz großartiger Mensch, der es verdient hat! – Glücklicherweise hat ein gewisser Tino S. (Metalheads Fan-Club, Anm. d. Red.) noch das ein oder andere am Merchandise übrig gelassen, sodass sich noch andere schnell mit Platten eingdecken können und ein kurzer Plausch mit den Bands möglich ist.

blizzenBlizzen fangen an. Die Hessen beweisen eindeutig, dass sie doch mehr drauf haben, als Äppelwoi saufen, denn die Show schmeckt ganz und gar nicht so flach wie das benannte Getränk. Soundtechnisch gibt es ein paar Merkwürdigkeiten, was das Publikum aber weniger zu stören scheint. Songtechnisch sind mit „Strike The Hammer“, „Time Machine“ und „Gone Wild“ alle Knaller am Start. Zusätzlich gibt’s noch ein Priest-Cover. Die Songs vom Album „Genesis Reversed“ überzeugen den Verfasser auch live leider nicht. Letztlich muss man aber sagen, dass die Band eine unheimliche Entwicklung gemacht hat: Zwischen dem Gig beim „Der Detze Rockt 2014“ und dem von heute liegen Welten, vor allem bei Frontmann Stecki, der am Gesang ordentlich zugelegt hat. Weiter so, Jungs! Nur beim nächsten Album noch ne Schippe drauf, bitte!

 

Weiter geht’s, nach gemütlicher Pause, mit dem Headliner des Abends, Screamer. Die Schweden sind ja bereits seit Längerem mit festem, neuen Sänger unterwegs. Das macht es für manch alteingesessenen Screamer-Fan natürlich etwas schwer, denn  Christophers Stimme war wohl eines der Merkmale, weshalb man sich in die Band verguckt hatte. Aber es soll doch deutlich besser werden als erwartet: Der Neue macht seine Sache mehr als gut! Die Töne sitzen und er singt die Songs von den ersten beiden Alben so wie er es kann. Das ist gut so und kommt sehr professionell rüber. Der Sound ist bei Screamer deutlich besser als vorher, denn entscheidend zur Geltung kommt der Bass, man hört ihn endlich. Selbst die heftig sägenden Gitarren werden nicht von Henriks Becken-Geschepper verschluckt. Die Show kommt mit dem Titelstück der ersten Scheibe „Adrenaline Distractions“ richtig in Fahrt, sodass dann auch die Singalongs wie „Keep On Walking“ vom Publikum herzlichst intoniert werden. Einziges Manko an der Show: „Monte Carlo Nights“ bleibt auch live so langweilig wie erwartet.  "Slavegrinder" dagegen kann dann wieder ALLES und das Publikum rastet total aus, supergeil. Was die Jungs nie verloren haben und auch die beiden Band-Neulinge innehaben, ist der gesunde Charme: Da kommt einfach Ehrlichkeit und der Spaß inne Backen rüber, so wollen wir das.

Zusammenfassend gelungener Abend. Bert fand die Bands lahm, das Bier lief dafür schnell. Der Rest war wie oben beschrieben begeistert und so hatten wir einen guten Einstand zum Hell Over Hammaburg. Prost!

 



Autor: Janosch Besen - Pics: Lea Schäfer