CREEON - HELP


Label:7HARD
Jahr:2017
Running Time:24:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Creeon stammen aus Brugg in der Schweiz und gründeten sich 2009. 2012 nahm die Band ihr erstes Demo Tape auf und presste selbiges auch gleich auf CD. Nach einigen Memberwechseln ging es dann ab 2014 professioneller zur Sache, was dann in der Veröffentlichung ihres ersten Longplayers Anfang 2017 fruchtete. Bezogen auf den Inhalt ist der Titel "Help" ziemlich daneben, denn was die Jungs auf ihrem knapp fünfundzwanzig Minuten Dauernden bieten, nur muss man hier bedauernd konstatieren, ist schon aller Ehren wert. Und der beigefügte Flyer behält Recht. Die fünf Jungs liefern aus einem Guss ab, geben sich aber mannigfaltig, wie kaum eine andere Band und das ist richtig gut so. "Hypothermia" eröffnet sehr ungewöhnlich, dann Tasten, Synthies und moderne, ja fast im Britpop angelehnte Elemente, ehe mit "Help Me" dann treibende, dunkle Riffer über den Hörer einbrechen und man sich irgendwo im Nu Metal mit allerdings weiterhin poprockigen Anteilen wähnt und hier und da mal richtig böse Shouts oder schon Growls? Als nächstes dann "Hurricane Of Chaos" und man muss schon sagen, die Nummer ist verflucht gut gelungen, fast ein Übersong mit melodischem Gitarrenstart, einer richtig geilen Stimme von Björn und dann überirdisch geile, ja hymnisch klingende Refrainelemente, die den Hörer im Mix aus melodischem Rock und harten Groove Metal einfach nur aus den Socken hauen. Unnötig zu erwähnen, dass im hinteren Drittel eine Lead drauf gesetzt wird, die einfach nur zum Niederknien ist. Riffig, gleichsam eingängig aber mit wesentlich dunklerer Note im US-Metal-Stil dann "Scream My Name" mit aber auch hier modernen Fraktionen, wie Voices, jüngeren Proganteilen und ähnlichem. "I'm Gone" dann wieder im Einklang mit den englischen Chartbreakern und dann durchdringende, härtere Gitarren und immer wieder diese Softstimme. "Monster" ist dann echter Arschtrittrock mit schnellen Gitarren und, nein, unglaublich wieder diese Popstimme, die aber auch böse metallisch beißen kann und, ja sogar ein paar Coreanteile, die den klassischen Metal toll ergänzen. Erzählend oder wie auch viel Gerede in einer Menge steigt "The Cliff" mit gehackten Gitarren ein und auch hier eher moderne Metalanteile mit gutem Punch nach vorne, wobei wieder progressive Elemente nicht zu kurz kommen, die allerdings weiterhin durchtreiben. "Shadows", wie der Titel schon sagt, gibt mit ganz dunkel gestimmten Gitarren den guten Rausschmeißer und überzeugt wieder mit den wechselnden Mikroanteilen bis hin zu schwarzmetallisch angehauchtem Gegröle und guter, leicht galoppierender Schnelligkeit. Ein überzeugendes Debüt, was Lust auf ganz viel mehr macht und es ist mit Freunde festzustellen, dass aus dem gebirgigen Grenzland nicht nur Käse und Weichspülerrock a la Gotthard kommt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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