TÚRIN TURAMBAR - CORONA REGNI SATANAE


Label:ATAMAN
Jahr:2012
Running Time:40:22
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bei J.R.R. Tolkien, dem Autoren von „Der Hobbit“ und „Der Her der Ringe“, war Túrin Turambar ein Mann aus Mittelerde, der während des Ersten Zeitalters zu einem tragischen Helden, einem Anti-Helden in der Geschichte „Die Kinder Hurins“ wurde. Zunächst besiegte er Glaurung, einen von Morgoth gezüchteten Drachen. Dafür wurde er mit einem Fluch belegt. Als Túrin schließlich die wahren Ausmaße von Morgoths Fluch erkannte, stürzte er sich in sein eigenes Schwert und starb. Diese polnische Combo hat sich diesen Namen auf die Flagge geschrieben. Dieses Projekt von Ataman Tolovy (scheinbar vom Namen her auch der Inhaber dieses Labels) wurde bereits 1992 gegründet und veröffentlichte in den 90ern zwei Demos. 2011 suchte er sich eine neue Mannschaft, ohne das Projekt jemals wirklich aufgelöst zu haben und brachte 2010 endlich das Debüt „Corona Regni Satane“ unters Volk, das durchweg polnische Texte enthält. Tolkien-Background, satanische Texte und experimenteller Blackmetal. Da muss ich sofort an Summoning und den Azaghal-Ableger Valar denken. Ganz so steril klingt das Ganze dann aber nicht. „Corona Regni Satanae“ ist ein Album, das seinem Namen voll gerecht wird. Der Sound könnte von Satan persönlich nicht fieser produziert worden sein. Old School Death-, Doom- und Blackmetal, verbunden mit experimentellen Einschüben und stellenweise leicht progressivem Touch, sind die Merkmale dieser Scheibe. Die sehr erdige und unsaubere Produktion macht das Album zu einer Scheibe für Freunde derber Klänge. Allerdings sollten selbige viel Offenheit mitbringen, denn leicht zu verdauen ist das Werk bestimmt nicht. Die Produktion ist schwammig, der Schlagzeug verspielt, aber alles andere als präzise (Blackmetaller alter Schule werden es also lieben!), auch die immer wieder eingeworfenen krummen Gitarrentöne (die wohl nur von Voivod richtig beherrscht werden) sorgen manchmal für Verwirrung. Der Charme des Unfertigen zieht sich immer wieder durch die neun Songs auf dem Album. Besonders böse kommt der polnische Gesang rüber, der mit seinem gerollten „R“ und den wenigen Vokalen in den Wörtern der Boshaftigkeit locker noch eins drauf setzt. Der Anspruch an diese Scheibe sollte nicht allzu hoch angesiedelt sein. Dennoch macht „Corona Regni Satanae“ größtenteils irgendwie Spaß! Abgefahren!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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