Nach einer ungewöhnlich stressfreien Autofahrt über Frankfurt erreiche ich voller Vorfreude den Colos Saal in Aschaffenburg. Nachdem der Club sich allmählich füllt, beginnt der Abend mit Fallen Arise. Diese aus Griechenland stammende Symphonic Metal Band besteht seit dem Jahre 2009. Das heutige Set setzt sich aus dem aktuellen Album „Adeline“ (2015) und dem Album „Ethereal“ (2013) zusammen. Gerade die abwechselnden Vocals zwischen Fiona Creaby und Vlassis K. lassen einen zum ersten Mal aufhorchen am heutigen Abend. Teilweise kommt das Growlen zu sehr in den Vordergrund, doch im Gesamten war es eine interessante Vorstellung, die an Einflüsse wie Epica erinnert.

Der Club, der sich nun langsam etwas mehr als dreiviertel gefüllt hat, erwartet nun nach dem Umbau die brasilianische Band Armored Dawn. Diese startet auch motiviert in ihre Setlist und es erklingen gleich die ersten drei Songs von ihrem Album „Power Of Warrior“. Hierbei spürt man den gleichen Pathos wie auch auf ihrer CD, doch ist es sehr verwunderlich, warum am heutigen Abend als zweite Band nur vier eigene Songs gespielt werden. Auch die Gitarren machen ihren Job, aber leider auch nicht mehr. Eduardo Parras (Vocals) merkt man seine Leidenschaft an der Sache an und „Prison“ weiß durchaus zu überzeugen. Bei der nächsten Tour darf man aber durchaus auf mehr Songs wie diesen hoffen.

Nun war es endlich soweit und die Progressive Urgesteine Fates Warning betreten die Bühne. Nach dem viel gelobten Auftritt beim Keep-It-True Festival 2016 ist die Erwartung ziemlich groß, was man an diesem Abend geboten bekommen würde. Das Colos-Saal, immerhin der vierte Anlaufpunkt in Deutschland auf der aktuellen Tour, merkt man die Spannung an, ob man sich eher auf das neue oder auf das alte Material besinnen würde. Immerhin hatte man 2016 mit „Theories Of Flight“ eine durchaus gelungene Platte am Start. Wie sich herausstellt, erweist sich der Abend als eine sehr gelungene Mischung aus der Tiefe der einzelnen Songs mit der markanten Stimme des Sängers Ray Alder. Gerade die Spielfreude und Nuancen der einzelnen Lieder machen den Abend sehr kurzweilig und die anstehenden Tourdaten sehr empfehlenswert. Gerade auch der neue Song „Seven Stars“ bestätigt mich live von seiner Klasse und macht Lust auch weiteres Material der Band. Klasse Abend und gerne wieder.