PANDEMONIUM - MISANTHROPY


Label:PAGAN
Jahr:2012
Running Time:41:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das gibt es doch nicht! Da ist man über zehn Jahre lang als Underground-Blackmetaller in der Tape-Trading-Szene tätig, hat mal zwei Demos von Pandemonium getauscht und jahrelang nichts mehr von der Combo gehört. Da bekommt man für Crossfire ein Review zugesteckt. Nichts ahnend dachte ich, Pandemonium gibt es ja viele. Und sehe dann, dass es sich doch tatsächlich um die Polen Pandemonium handelt, die mir seit Jahren so vertraut sind! Wahnsinn! „Misanthropy“ ist mittlerweile schon Album Nr. 4; und das, obwohl sie von 1995 bis 2004 unter dem Namen Domain drei weitere Studioalben rausgehauen haben. Pandemonium sind nicht tot zu kriegen! Aber wie klingen Pandemonium circa 20 Jahre nach ihrer Demo-Ära? Die Beschreibung „Satanic Dark Metal“ klingt jedenfalls nicht so vielversprechend wie die Musik. Klar, düster und satanisch sind sie immer noch. Natürlich ist man über die Jahre technisch gereift. Auch einprägsame Melodien kommen immer wieder zum Vorschein. Aber insgesamt klingt alles, abgesehen vom immer noch fiesen Gesang, sehr viel geordneter als damals, was aber nicht schlimm ist. Die Musik klingt immer noch böse und wird kaum einen alten Fan enttäuschen. „God Delusion“ wird durch in mystisches Intro eingeleitet. Schaurige Streicher und Hundegebell leiten das Stück ein, bevor die Band auf das Gaspedal tritt. Insgesamt sind Pandemonium Anno 2012 aber viel rhythmus- und melodiebetonter als noch in ihren Anfangstagen. Das Ungestüme und dauerhaft düstere vermisse ich heute etwas in ihrer Musik. Ich habe halt die drei Vorgängeralben leider nicht als Vergleich für den Fortschritt der Band. Was bleibt, ist aber ein positiver Eindruck, der zeigt, dass die alten Recken nicht auf der Stelle stehen bleiben, sich weiterentwickelt haben und es vor allem immer noch drauf haben, ihren ureigenen Stil gekonnt in die Gegenwart zu katapultieren.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


zurück zur Übersicht