SEPULTURA - MACHINE MESSIAH


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2017
Running Time:46:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Spätestens seit 1996 scheiden sich bereits die Geister, wenn der Name Sepultura fällt. Die alten Fans sind sich weitgehend einig, dass das in besagtem Jahr erschienene Album „Roots“ der erste richtige Fehltritt der Band war. Folglich verließ Sänger und Gitarrist Max Cavalera nach einigen internen Streitereien die Band und führte den eingeschlagenen, musikalischen Pfad mit Soulfly weiter. Wer auf eine Rückbesinnung von Sepultura hoffte, musste allerdings in die Röhre gucken. Und das ist auch noch heute so, wo sechs Alben mit Max bereits acht Alben mit seinem Nachfolger Derrick Green gegenüberstehen. An besagtem Derrick Green liegt es jedoch nicht, dass Sepultura bei alten Fans keinen Anklang mehr finden. Sein Organ ist rau und brutal und auch live ist er ein toller Frontmann. Das Hauptproblem bei Sepultura ist, dass Andreas Kisser, der neben Original-Bassist Paulo Junior noch aus den goldenen Achtzigern mit an Bord ist, Hauptsongwriter der Band ist und nur noch auf Nu Metal abfährt. Es gibt also auch hier moderne, sperrige Riffs, seltsame Effekte von vordergründigen, abgedrehten Keyboards, die gar nicht so richtig zur Musik passen wollen, und ganz viel Hüpfcore, der nicht selten an Bands wie Korn oder spätere Pantera erinnert. Irgendwie sind sich die Brasilianer zwar über weite Strecken treu geblieben (zumindest seit 1996), aber der Funke will einfach nicht überspringen. Keine Ahnung, ob Nu Metal-Kids so etwas mögen. Die alten Fans haben sie schon lange vergrault und keinen verlorenen Boden gut gemacht. Hoffentlich gibt es auf der gemeinsamen Tour mit Kreator im März viele Gassenhauer in der Setlist, denn sonst wird der Großteil der anwesenden Thrasher wohl eher am Bierstand als vor der Bühne anzutreffen sein…

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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