GRAVE DIGGER - HEALED BY METAL


Label:NAPALM
Jahr:2017
Running Time:36:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ohne Intro geht’s diesmal gleich los. Der sofort auf den Punkt kommende Titeltrack ist auch als Opener bestens geeignet und dürfte der Mitgröler auf ihren nächsten Konzerten werden. Der bereits siebzehnte reguläre Longplayer setzt auf zehn kompakte Brecher ohne schwere Epen oder gar Filler, so viel sei gleich verraten. Nach dem zügigen "When Night Falls" Riffer kommt mit "Lawbreaker" ein Song mit gewohntem Hymnenrefrain, in dessen Reihe sich später auch "Call For War" einreihen darf, das im Chorus eine Melodie wie vom bekannten "In The Dark Of The Sun" aus ihrem Repertoire hat. Auf höchstem Niveau sind die Gitarrenarbeiten auch wieder auf diesem Album. Die Riffs sägen kernig und die Leads und Soli kommen auf den Punkt. Letztere dürfen sich ruhigen Gewissens als von Murray/Smith abgefärbt bezeichnen. Ein Zeichen dafür, dass bei den nördlichen Ruhrpottlern weiterhin alles in bester Ordnung ist, auch wenn sich Riff und Lead in "Free Forever" derart nach Saxon anhören, dass man die Worte "Solid Ball Of Rock" mitshouten möchte. Ob nun aber noch so ein Titel wie "Hallelujah" sein musste, darf diskutiert werden. Dem knackigen Song hätte ein anderer Titel sicher besser gestanden, zumindest würden die meisten Kutten, auf denen kein Sabaton-Patch drauf ist, wahlweise auch keiner von Powerwolf oder Edguy, lieber etwas anderes mitgrölen. Wer Grave Digger in Sachen Eingängigkeit nun mit Vorgenannten in eine Reihe stellen möchte, kann das gerne tun, sollte sich aber der Tatsache bewusst sein, dass die Gladbecker wesentlich mehr Metal transportieren und die anderen alt aussehen lassen. Vielleicht werden sie dadurch "Healed By Metal", haha. "Laughing With The Dead" beschließt das Album mit einer etwas ernsteren Nummer, die aus dem Albumkontext fällt und daher als Finale bestens geeignet ist. Die korrekten englischen Betonungen bleiben bei Chris quantitativ auch 2017 auf geringem Niveau, eine weitere Konstante, auf die man sich bei der Band verlassen kann. Jedoch muss die Benotung über acht Punkte hinausgehen, weil das Album einfach besser als prima geworden ist, das beste von ihnen seit langem darstellt und live wahrlich Spaß machen wird. Die Tour mit Mystic Prophecy und Victorious steht in den Startlöchern …

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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