STEVEN TYLER - WE´RE ALL SOMEBODY FROM SOMEWHERE


Label:DOT
Jahr:2016
Running Time:54:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Keiner singt geiler als Steven Tyler! Oder war das Bonnie? Ich denke mal, je nachdem wem man die Frage stellt. Seit dem Jahr 1998, ist der Aerosmith Fronter auf insgesamt sechs Singles zu hören gewesen, aber dies ist tatsächlich sein erstes Solowerk, der gesamten Karriere. Da ist es schon erstaunlich, dass er sich nicht einen Meter von seiner Stammband weg bewegt. Typisch Aerosmith mit jeder Faser in jedem Song. Hach, so eine kleine Überraschung hätte ich mir schon gewünscht, aber besser so als völlig daneben gegriffen. Der Sänger macht halt was er am besten kann. Zum Beispiel herzzerreißende Balladen. Davon gibt es auf diesem Silberling eine ganze handvoll. „What Am I Doin´ Right?“ ist eine der Besten. Mit dem Opener „My Own Worst Enemy“, geht Mister Tyler gleich mit einem Lovesong ins Rennen. Die Mandoline im balladesken Country-Flair, kommt ein weiteres Mal auf „It Ain´t Easy“ zur Geltung. Country ist überhaupt das große Thema von „We´re All Somebody From Somewhere“, für das Steven den großartigen T-Bone Burnett ins Studio bitten konnte. Und dennoch werden einige Fans hier eine harte Nuss zu beißen haben. Ist das Werk doch nicht nur mit Gold gekennzeichnet. Schon der zweite Beitrag, Titeltrack und Blues-Rocker, kann nicht wirklich vom Leder ziehen. Direkt im Anschluss das verworrene Bayou-Sumpf-Stück „Hold On (Won´t Let Go)“, dass überhaupt nicht überzeugt, mitsamt den verzerrten Vocals, die ihren Rest zur Vernichtung beitragen. Sehr „psychedlic“, sehr uncool. Wer sich durch den triefenden Balladen-Käse durchgekämpft hat, den ich hier eigentlich bevorzuge, bekommt am Ende noch zwei Coverstücke serviert. „Janie´s Got A Gun“, natürlich aus dem eigenen Fundus und in akustisch-balladesk-melancholischer Variante. Nicht ganz so faszinierend wie das Original. Zum Schluss dann, „Piece Of My Heart (Feat. The Loving Mary Band)“. Das dürfte einigen von Janis Joplin bekannt sein. Mit den Mädels von The Loving Mary Band konnte das Stück nur besser werden, im Gegensatz eines Alleingangs von Herrn Tyler. Nicht das große Kino wie erwartet!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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