GEOFF TATE

Bochum, Matrix, 15.12.2016

geoff tateDie großen Zeiten eines großartigen Sängers sind vorbei. Zu oft hat Geoff Tate seinen eigenen Kurs gegen die alten Queensryche Fans durchgesetzt, sich mit alten Bandmitgliedern zerstritten, den alten Bandnamen in zwei Hälften zerrissen und später seine Linie konsequent verfolgt. Für mich ganz logische Schritte und mit den dadurch entstandenen Kompositionen, ein herrliches Unterfangen. Aber die Teilnahmezahl der Zuschauer in der Matrix, am heutigen Abend (circa einhundertzwanzig zahlende Gäste), sprechen eine andere Sprache. Zudem habe ich vernommen, dass es anderorts noch schlechter besucht gewesen sein soll. Nichtsdestotrotz werden die anwesenden Fans mit einem schmackhaften und akustischen Set bedient, das seinesgleichen sucht.

 

geoff tateSichtlich entspannt und mit neuer Truppe, bestehend aus irischen Clubmusikern, setzt der Barde an seine bekanntesten Hits, in balladesker Form unters Volk zu mischen. Leider ist die Beleuchtung für den Fotografen etwas spartanisch und wird über das ganze Spiel beibehalten. So gibt es einen Wechsel in der Stimmung alleine durch die Musik und ihren Spielern. Kaum ein Klassiker, der von Geoff nicht bedient wird. Das sorgt natürlich für breit grinsende Gesichter und Chöre im überschaubaren Publikum. Das reagiert auch zunehmend auf den Stammgitarristen Scott Moughton (Operation Mindcrime), der trotz des akustischen Sets, ordentlich vom Leder zieht. Da sehe ich tatsächlich die eine oder andere Luftgitarre im Rausche der Musik. Geoff ist bis auf ein paar kleine Ausnahmen wirklich gut bei Stimme und bei Laune. Das wirkt sich auf die gesamte Band aus, die ich mir in der Form auch am Strand, samt Lagerfeuer vorstellen kann. Im Laufe des Abends kommt jeder Musiker zum Zuge, eine kleine Einlage zu servieren. Natürlich wirken die Hits des ehemaligen Queensryche Shouters im Metalgewand, samt damaliger Show am intensivsten und dennoch kann jeder Fan dem heutigen Abend etwas Besonderes abgewinnen. Intimität. Und die hält bekanntlich am längsten an. Eine sehr schöne und einprägsame Show, untermalt von interessanten Ansagen, die durchaus mehr Zuschauer verdient hätte.



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak