DESERTED FEAR - DEAD SHORES RISING


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2017
Running Time:44:56
Kategorie: Neuerscheinung
 

Oh je, Deserted Fear sind jetzt bei 'nem Major. Kann das gut gehen, ohne auf alte Tugenden zu verzichten? Das Coverartwork sieht schon mal danach aus, als wäre bei dem Trio aus Thüringen alles in Ordnung, alles noch so wie immer. Als die Eisenberger im Jahre 2012 mit "My Empire" debütierten, wusste unser Rezensent Daniel Müller bereits, es mit einem Hoffnungsträger des deutschen Death Metals zu tun zu haben, attestierte ihnen alles richtig gemacht zu haben und gab neun Punkte. "Kingdom Of Worms" aus dem Jahr 2014 lag dann auf dem Seziertisch des Unterzeichners, wurde als überzeugend eingestuft und mit acht Punkten auf den Weg gegeben. Das Infoschreiben von Century Media sagt nun, die Party wäre zu Ende, lasst die Parade beginnen! Es gibt wieder massig Riffs, tiefe Growls, breite Doublebassteppiche und sie wurden nicht beschönigt oder futuristisch ausgerichtet. Soundtechnisch haben Deserted Fear aber einen Zahn zugelegt und stehen mit dieser Produktion auf einer zeitgemäßen Plattform. Cool das Solo im erdigen "Face Our Destiny", verbreitet etwas Maiden-Laune. Ein Intermezzo haben sie auch wieder, diesmal dominiert aber ein Piano. Für Mix und Mastering war erneut Dan Swanö zuständig, definitiv auch eine Konstante bei Deserted Fear. Die inzwischen nach Jena Gezogenen knicken mit dem langsameren "Till The Last Drop" etwas ein, ballern und drücken mit dem rhythmischen Stampfer "Carry On" (natürlich kein Cover von Manowar) aber den Haussegen wieder ins Lot. Mit "A Morbid Vision" und "The Path Of Sorrow" stehen noch zwei Bonustracks bereit, von denen Letzteres mit Tomas Lindberg von At The Gates veredelt wurde. Hohes Niveau, auch wenn ein Gesamtmonument wie "Bury Your Dead" nicht drauf ist. Man kann nicht sagen, dass der glattere Sound die zwölf Songs ohne Intro kaputt macht, das fundierte Songmaterial ist nämlich definitiv nicht von schlechten Eltern, er nimmt ihnen aber etwas von ihrer urtümlichen Brutalität. Wir sprechen hier von einem Tacken, weniger von einem Quantensprung, denn "My Empire" war schon sehr klar und machte fett Druck. Ganz sicher ist das fiese "The Carnage" noch immer ein Mörder, jedoch werden nun einige Gruppen mehr angesprochen. Für Manuel Glatter, Fabian Hildebrandt und Simon Mengs der logische, nächste Schritt, für die ganz alten Fans möglicherweise ein Entscheidungsgrund. Mit ihrem dritten Album sieht man sie weiterhin auf den großen Bühnen wie dem Party.San, wo sie hingehören.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht