Lange wurde sie erwartet und gewünscht, die White Lion-DVD. Warum Mike Tramp gerade die Aufnahmen vom 2005er Bang Your Head Festival nahm, ist nicht ganz einleuchtend. Damals hieß man noch Mike Tramp`s White Lion und war eine auf die Schnelle zusammen geschusterte Truppe für genau diesen Gig. Meine damalige Live-Kritik war eine vernichtende und das spiegelt sich selbstredend in diesem Review wider. Wie vor vier Jahren beanstandet, war auf der Bühne nicht viel los und trotz der großen Hits wie "Little Fighter", "Brohen Heart" und "Radar Love" konnte nur eine relativ gekünstelte Stimmung unter den Musikern ausgemacht werden. Ich glaube, richtig Spaß hatte immer nur unser Keyboard-Aushängeschild Henning Wanna. Ganz übel auch der Sound sowie das einfallslose Cover. Die dümmste Idee war es jedoch alle paar Songs mit den Einsprengseln eines Interviews zu unterbrechen. Komischerweise beantwortet Mike die zum Teil von mir in meinem Interview von 2008 gleichen gestellten Fragen, mit einer völlig anderen Aussage. Ein derartiger Sinneswandel in nur drei Jahren? Da bin ich aber beeindruckt. Auf jeden Fall machen diese Interviewunterbrechungen keinen Spaß. Mit einhundert Minuten Laufzeit ist dies auch die kürzeste DVD seit Langem. Gerade mal ein weiterer Menü-Punkt mit dem restlichen Interview und eine Bilder-Galerie, untermalt mit dem Song "Lady Of The Valley", ist erhältlich. Der Beitrag des Promo-Songs für die US-Tour rechne ich mal als Witz. Ach ja, Hidden Tracks: Wer im Menü bei den Bonus-Punkten "Slideshow" anwählt aber nicht abspielen drückt und lange genug wartet, der kann zwei lahme Live-Tracks aus den USA sehen, "Hungry" und It`s Over". Übel auch, das amerikanische Publikum reagiert noch müder als die deutschen Zuschauer. Das ist ziemlich schwach auf der Brust. Da selbst das letzte Album "Return Of The Pride" extrem schwach war, sollte der Wahlaustralier sich vielleicht für die nächsten Arbeiten etwas mehr ins Zeug legen, bevor er alle Qualitäten verliert und eine gute Band (wie es vielleicht nur die Original-Besetzung war) zu Grabe trägt. Anscheinend ist White Lion, wie Mike im Interview behauptet, nicht nur die Songs, egal in welcher Besetzung. Ohne Gitarrist Vito Bratta sind zumindest die neuen Kompositionen mau. Ich rate vom Kauf ab.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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