THE DOORS - LONDON FOG 1966


Label:RHINO
Jahr:2016
Running Time:32:07
Kategorie: Liverecording
 

Ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk beschert mir der Promoter von Networking mit der edlen „50th Anniversary Box“ von The Doors, mit dem Titel „London Fog 1966“. Das sind die überhaupt ersten bekannt gewordenen Live-Aufnahmen, mit insgesamt sieben Tracks (genannt werden neun Beiträge aber zwei davon enthalten lediglich das Stimmen der Instrumente). Was ist so besonderes im Inhalt? Nun, zum einen kommt das Package als Pappkarton mit Aufschrift der Band, der eigentlich schon zur Sammlung gehört. Die Musik befindet sich, mit gleicher Spielzeit, auf einer CD und geilerweise auf einer 10 Inch Vinylscheibe. Im Pappschuber der CD gibt es weiterhin ein Booklet mit Liner Notes. Ich bin mir nicht sicher, ob damals im Club (London Fog lag auf dem Sunset Strip in Los Angeles) noch Studentenfilme gezeigt wurden, oder ob das an der UCLA statfand. Jedenfalls liegt ein Flyer dieser Events ebenfalls bei, genauso wie ein Bierdeckel, der mit Flecken zeitgemäß gestaltet wurde. Zudem gibt es eine Postkarte, eine handgeschriebene (!) Setlist von John Densmore (Drummer), ein dreiseitiges Set Liner Notes von Nettie Peña, die an dem Abend die Fotos gemacht hat. Fotos? Genau, davon werden fünf Stück (bislang unveröffentlicht) in schwarz/weiß mitgeliefert. Alles befindet sich in einer „File-A-Way Archival Storage Box“, die detailverliebt gestaltet ist. Sogar ein gemaltes Bild von Jim Morrison. Nun blieb nur noch die Hoffnung offen, ob die Musik mithalten könnte. Enttäuscht werden höchstens diejenigen sein, die bandeigenes Material erwarten, denn bei diesem Auftritt verdingte man sich die meiste Zeit lang Cover-Tracks berühmter Blues-Größen. So stammt „Rock Me“ aus dem Fundus von Muddy Waters, „Don´t Fight It“ von Wilson Pickett, „Baby, Please Don´t Go“ von Joe Williams und „Lucille“ von Little Richard. Gerade mal „Strange Days“ (erscheint erst auf dem zweiten Album) und „You Make Me Real“ (kommt erst auf „Morrison Hotel“ zum Zuge). Der bekannteste Song dürfte dann wohl „I´m Your Hoochie Coochie Man“ von Willie Dixon sein. Die Soundqualität ist erstaunlich und die Songs bilden ein Symbiose, egal wer sie nun komponiert hat. Wer sich Mühe gibt und etwas recherchieren möchte, findet noch viele weitere Details, wie zum Beispiel die verwischte Telefonnummer, auf der Rückseite vom Bierdeckel. Sie stammt von Jim´s Freundin Pamela Coursons. Hier wurde mit viel Liebe und Mühe der Fundus von The Doors geplündert. Ein wahres Geschenk an die Fans. Dankeschön!

Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht