Wo Prong drauf steht, ist auch Prong drin. Nach dem letzten Output „Power of the Damager“ vor fünf Jahren ist „Carved Into Stone“ wieder einmal mehr ein unverkennbares Baby von Tommy Victor. Man hat die Wurzeln der Anfangstage mit ihrem intensiven rauen Sound wieder aufleben lassen, ohne jedoch die Einflüsse der letzten Jahre zu vergessen und sie zu vereinen. Jedoch fällt auf, dass die Produktion dieses Mal sehr ausgeglichen ist und einem der wuchtige Gitarrensound, der sonst wie eine Wand war, nicht so brachial entgegen prügelt. Dies mag am Produzenten Steve Evetts gelegen haben, der erstmals ein Prong Album produzierte und den Mix übernahm. Warum man nicht auf Altbewährtes aus dem Hause Jourgensen griff, bleibt an dieser Stelle offen und lässt einen nur die gewohnte geballte Ladung dreckigen Industrialklang vermissen. So klingt „Carved Into Stone“ etwas mehr nach Thrash Metal, als nach der üblichen Kombination. Das klassische Riffing, der Gesang und Aufbau der Songs lassen jedoch keinen Zweifel aufkommen, dass es sich um Prong-Songs handelt. Bei Songs wie „Revenge Served Cold“, „ Keep On Living In Pain“ oder „Subtract“ fühlt man sich an alte Zeiten erinnert und auch schnelle Songs wie „List Of Grievances“ zeigen die Klasse eines Songwriters wie Tommy Victor deutlich auf. Dieser Mann kann eigentlich gar nichts falsch machen, auch wenn seine Gitarrenarbeit dieses Mal songdienlich etwas in den Hintergrund gemischt ist. Auch die diesmalig vertretenen Sessionmusiker sind allesamt gut eingespielt und man darf abwarten, ob sie in der Zusammensetzung auch einen Nachfolger einspielen werden, oder ob Victor erneut neue Musiker ins Boot holen wird. Insgesamt ist „Carved Into Stone“ wieder ein gutes Prong Album geworden, was durchweg gutes Songmaterial aufweist, allerdings nicht so zu überzeugen weiß wie sein Vorgänger.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer

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