PRIMAL FEAR, BRAINSTORM, PALACE

Bochum, Matrix, 14.04.2012

Besuche ich die Bochumer Matrix, ist mir im Vorfeld schon klar, dass ich eine Menge bekannter Gesichter treffen werde. Daher wäre es deutlich schlauer gewesen, den Fahrtantritt dorthin etwas früher zu beginnen, denn so versäumte ich den Opener von den Heavy Rockern von Palace aus Speyer. Denn die standen schon völlig durchgeschwitzt am Merchandisestand, was sicher nicht nur an den hohen Temperaturen im Gewölbe der Matrix gelegen hat. Die Preise für Shirts beim Merchandise betrugen zwölf Euro bei Palace, bis fünfzehn Euro bei Brainstorm und Primal Fear.

 

BRAINSTORM antonio LIVE 2012Gänzlich ohne Bandshirts, dafür mit Baggypants traten die Stuttgarter von Brainstorm auf, und die hatten ihr aktuelles Album „On The Spur Of The Moment“ im Gepäck, welches schon ein halbes Jahr auf dem Buckel hat. Brainstorm-Aufsteller links und rechts des Schlagzeugs sorgten mit einem riesigen Backdrop, das dadurch nur teilweise zu sehen war, für die Kulisse. Die schwache Lichtausbeute machte den Fotografen zu schaffen, und sorgte beim Unterzeichner für wildes Aussortieren der Schnappschüsse. Gleich zu Beginn dirigierte Andy B. Franck die Matrix bei den Mitsingspielen, wofür er sich auch ganz besonders beim Bochumer Publikum bedankte. Vor der Tour habe man sich überlegt, in welchen Orten man auf jeden Fall spielen müsse, „Bochum muss man machen“, meinte Andy und sagte „Redemption In Your Eyes“ an. Nach dem Song feierte die Matrix mit Brainstorm-Chören ab, und zu „Shiva’s Tears“ war erst recht BRAINSTORM andy LIVE 2012die Sau los. Basser Antonio zockte danach sein Solo zum Übergang. Natürlich durfte „Shadowland” vom “Metus Mortis”-Album nicht fehlen, wie auch „Below The Line“ vom aktuellen Album. Gitarrist Torsten Ihlenfeld führte einige seiner airgebrushten Schectergitarren vor, die er munter wechselte. Andy, der eine solide Gesangsleistung ablieferte, forderte noch einmal, alle Hände hoch zu strecken, natürlich nicht ohne sich bei der Audienz zu bedanken „Es ist uns eine Ehre für Euch zu spielen“, schallte es aus den Speakern, und „Highs Without Lows“ hinterher. Nach 55 Minuten war dann Ende, und das Backdrop wurde schon herunter gezogen, bevor Andy sich ein letztes Mal verabschiedete.

 

PRIMAL FEAR ralf1 LIVE 2012Wo eben noch die Brainstrom-Aufsteller Platz fanden, stehen jetzt welche aus Stahlblechen. Gleich dahingegen war in der Kleiderordnung von Primal Fear und Brainstorm, keine Bandshirts zu tragen. Egal, sollte doch auch die Musik im Vordergrund stehen. Das tat sie auch, mit einer hervorragenden Setlist, auf der der Titeltrack des aktuellen Albums “Unbreakable Part 2” nicht fehlen durfte. Urgestein Matt Sinner lieferte durchweg fette Backing Vocals, mal von der Linken, mal von der rechten Bühnenseite aus. An „Black Sun“ schloss sich ein Drumsolo an, womit Randy Black seinen Bandkumpels die erste Pause verschaffte. Mit der Ballade „Where Angels Die“ wurde schon früh eine Ballade gebracht, die von der Audienz aufgesogen wurde. Ralfs Animationen, die Matrix zum munteren Mit- und Nachsingen zu bewegen, darf mit einer Mischung aus Freddie Mercury und Rob Halford beschrieben werden. Weiterhin forderte Ralf vor „Metal Nation“ die Fans auf, die ‚Krallen’ in die Luft zu heben, und natürlich gab es super Reaktionen aus den Reihen. In der heissen Matrix floss der Schweiss in Strömen, dass Ralf bei weiteren Spielen zum Mitsingen vom Schweiss im Gesicht behindert wurde. Matt war so gut, ihm mit einem Handtuch zu Hilfe zu kommen, ihm seinen Schweiss abzuwischen. logischerweise mit Szenenapplaus. So wurde auf weitere Mitsingaufforderungen verzichtet, und gleich mit „Jaws Of Death” begonnen. Von Mystic Prophecy her bekannt sein dürfte Neugitarrist Constantine (ex-Nighrage), der zu “Metal Is PRIMAL FEAR matt LIVE 2012Forever” vorgestellt wurde. Nach kurzer Bühnenpause kehrte die Band zurück, um die Single und Clipauskopplung „Bad Guys Wear Black“ als erste Zugabe zu zocken. Natürlich trug die komplette Band, wie schon von Anfang an, analog dazu schwarz. Als einziger Track der ersten Scheibe, wie auch Jeanette aus Donzdorf vor mir unzufrieden feststellte, durften die Fans sich an „Chainbreaker“ erfreuen, der den letzten Song im Set darstellte. Nach etwas über 80 Minuten verabschiedete man sich mit dem von Ralf geäusserten Wunsch, sich auf den Sommerfestivals wieder zu sehen.



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer