OZZY OSBOURNE - GOD BLESS OZZY OSBOURNE


Label:EDEL
Jahr:2011
Running Time:180:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der letzte Take dieser Dokumentation ist wie Ozzy sich in seinem Backstage-Raum hinkniet und betet. Wer hätte das damals nur ansatzweise vermutet. Ein Widerspruch in sich? Nicht wenn man hier präsentiertem Lebenslauf Glauben schenken mag. Dieser in High Definition gefilmter Zeitzeuge bringt den Fan an alle Stationen dir Ozzy durchlebt hat, die Guten und die ganz miesen. Sohn Jack hat seinen Vater über längere Zeit begleitet und diesen (auch als DVD erhältlich) Film persönlich unter Dach und Fach gebracht. Wir erleben wie Ozzy zu Ruhm kam, erst mit Black Sabbath, dann noch viel größer, solo, als schillernde Ikone des Heavy Metal, wir werden in seine versagende Situation als Vater mit Kindern aus zwei Ehen unterrichtet und dürfen am Tod von Weggefährte Randy Rhoads erleben wie der Meister fast zu Grunde ging. Wieder einmal zeigt es sich wie hoch man steigen kann und wie tief man eventuell fällt. Ein Abgrund aus Drogen, Selbstinszenierung (der berühmte Tauben-Kopf-Abbiss bei der Plattenfirma) und eklatanten Ausschreitungen (Ozzy kackt auf den Teppich seines Hotelzimmers und beschmiert die Wände…kunstvoll), erzählt zum Beispiel von Kollege Tommy Lee (Mötley Crüe), bis hin zur fast erlittenen Selbstzerstörung. Warum Ozzy noch lebt, ist nicht nur die meistgestellte Frage, die er sich selbst stellt. Hinter jedem starken Mann, steht eine noch stärkere Frau. Wie wahr diese Aussage in Sachen Ozzy zutrifft erklärt sich durch die Anwesenheit von Sharon Osbourne. Anfänglich nur Geschäftspartner und Freunde, wurde diese Lady das Rückrat und beste Freund des Shouters, der in seiner debilen Zeit zur Reality-Show „The Osbournes“ derart mit Alkohol und Tabletten überfüllt war, das er ohne ihre Führung zu den ewigen Entziehungen verreckt wäre. Hierzu gibt es reichlich Interviews mit vielen Freunden und Weggefährten wie der Jungs von Black Sabbath, der Familie an sich und Businessmenschen. Alle gehen hart ins Gericht und verschönern nichts. Man merkt schnell, dass abgesehen von der Musik dieser Mann nicht viel Huldigungswürdigendes übrig hat. Und das obwohl Ozzy sich nicht auf eine schlechte Kindheit berufen kann. Seine Bildung ist nicht die größte aber alles anderes sind pure, egozentrische Ausschreitungen wie sie nur von Stars entschuldigt werden können. Jeder andere Mensch würde ausgestoßen werden. Die Musik in diesem Film, der auf dem „Tribeca Film Festival“ (auch Bonus-Material) gezeigt wurde spielt nur am Rande eine kleine Bedeutung. Das Bonus-Material besteht aus geschnittenem Film-Material und einem Interview mit Vater und Sohn. Für jeden Ozzy-Fan wertvoll.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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