Catamenia kommen aus Finnland, haben sich Mitte der 90er gegründet und bereits neun Studioalben draußen. Im September 2010 verließ das komplette Line-Up Mastermind Riku Hopeakoski. Mit einer völlig neuen Besetzung hat er jetzt die Vergangenheit der Band von hinten aufgerollt und alte Klassiker der Band neu aufgenommen, was auch Sinn macht, wenn man bedenkt, dass Catamenia als Melodic Blackmetalband angefangen haben und heute viel gothiclastiger klingen. Aber ob sie mit dieser Compilation, die Ende April 2012 erscheinen wird, wieder verlorenen Boden gutmachen können bei ihren Fans der Anfangstage? Das lasse ich mal dahingestellt. Sonderlich stolz scheinen die Finnen heute nicht mehr auf ihre Anfangsschandtaten zu sein. Denn es fällt auf, dass die ganz alten Alben hier nur sehr vage vertreten sind. Vom 1998er Debüt „Halls Of Frozen North“ gibt es nur „Pimeä Yö“, vom Zweitwerk „Morning Crimson“ nur den Titeltrack und „Passing Moment Of Twilight Time“ und vom dritten Album „Eternal Winter´s Prophecy“ nur „Blackmension“ zu hören. Alle anderen Songs stammen aus der Ära danach, wo die Band ihren neuen Stil schon längst gefunden hatte. Man erhält also den Eindruck, dass sie entweder ihr altes Zeug nicht mögen oder trotzdem nur auf Nummer sicher gegangen sind. Ich hätte es spannender gefunden, die alten Songs ihren neuen Fans besser zugänglich zu machen. Aber was soll´s. Auch auf „The Rewritten Chapters“ gibt es wieder die typische Mischung aus frostigem, kehligem Blackmetal-Gesang, schönen Gitarrenharmonien und vielen Pianoklängen bei druckvoller und sauberer Produktion. Fans von Agathodaimon, Moonspell oder neueren Theatre Of Tragedy und Konsorten, die keine Lust (oder kein Geld) haben, sich alle alten Platten nachzukaufen, oder zu spät Geborene, die eine gute Einstiegsdroge für Catamenia suchen, können hier bedenkenlos zuschlagen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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