Poltergeist gibt es zwar einige, aber hier handelt es sich tatsächlich um die Schweizer Thrasher, welche von 1983 bis 1986 zunächst unter dem Namen Carrion den Underground-Klassiker „EvilIsThere“ veröffentlicht haben und nach der Umbenennung in Poltergeist noch drei weitere, gutklassige Alben unters Volk warfen. Von der Originalbesetzung sind heute noch ex-Destruction-Sänger André Grieder und Gitarrist V.O. Pulver, den man von Gurd und als Destruction-Produzent kennt, mit an Bord. Das neue Album dadurch stumpf mit eben jenen Destruction zu vergleichen, wäre aber sehr weit her gegriffen. Man fühlt sich hier doch sehr an alte US Bands erinnert. Stampfend, aber immer melodisch, kommen mir in erster Linie Heathen, Exodus, Testament, Intruder oder LääzRockit in den Sinn. Der Gesang ist ganz anders als noch auf dem Destruction-Album „Cracked Brain“, auf der André Grieder sang. Ein bisschen erinnert er mich stellenweise an David Wayne (ex-Metal Church). Die Produktion ist druckvoll und transparent, zwar mit beiden Beinen fest in der Gegenwart verwurzelt, aber nicht so steril, wie es heutzutage leider bei den meisten Thrash Metal-Bands der Fall ist. Poltergeist schaffen eindrucksvoll den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart. „Back To Haunt“ reiht sich nahtlos in das bisherige Schaffen der Band ein, ohne sich nur idiotensicher an der eigenen Vergangenheit aufzugeilen; und das nach fast zwanzig Jahren Pause. Poltergeist klingen auch Anno 2016 noch frisch und unverbraucht und legen ein tolles Thrash Metal-Album mit vielen Melodien hin.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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