IT BITES - MAP OF THE PAST


Label:INSIDEOUT
Jahr:2012
Running Time:52:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

It Bites wurden schon in so einige Schubladen sortiert. Von Progressive und Fusionrock über Chart Pop hin zu Alternative und vielen andern. Ihr Album „Map Of The Past“ sträubt sich wieder gegen die Verbannung in eine dunkle Schublade und tobt lieber mit seinen Kumpels Pop, Kuschelrock und Alternative im Garten. Das Cover gibt einen verträumten Einblick auf das Innere. Den Deckel schmückt eine alte Sepiafotografie eines Soldaten, eingerahmt von der Ausbeute eines Antiktrödelmarktes. Beinahe das komplette Album lässt sich auf dem Cover wiederfinden: die Rose für „Send no Flowers“, die Taschenuhr für „Clocks“, die Fotografie für „Man In The Photograph“ und alles zusammen für „Map Of The Past“. Auch das Intro und Outro sind auf das Vergangenheits-Konzept ausgelegt. Rauschen, das an die Sendersuche bei einem alten Radio erinnert, soll die Nostalgie ankurbeln. Hört man die Songs geordnet hintereinander, wird einem so, als sollte man ein nettes Kleid oder einen Anzug anziehen, oder zumindest eine saubere Jogginghose, die Haare kämmen, sein Schimpfwortrepertoire wegschließen und vor dem Essen die Hände waschen. Bei den Titeln schwimmt immer die Erinnerung an Musicals mit. „Man In The Photograph“, „Map Of The Past“, „The Big Machine”, „Meadow And The Stream” und „Clocks” laufen nach dem Prinzip: langsamer, nachdenklicher Anfang, Steigerung, große Öffnung mit Streichern und vollem Einsatz aller Instrumente zum Höhepunkt, mit anschließender Abkühlung ab. Es ist als stolpere man von einem gefühlvollen Liebeslied ins Nächste und würde sich immer zwischen Cinderella, Pocahontas und Aladin drehen. Einzige Ausnahme ist „Flag“ und „Wallflower“. „Flag“ ist etwas schneller und nutzt die Gitarre stärker. Er ist sozusagen der Auftritt der lustigen Freundin im Musical. „Wallflower“ besticht durch seine knackige Strophe, in der Sänger John Mitchell mit seiner rauen Stimme zumindest in der Strophe ausbricht. Hinter dem Album steht ein rundes Konzept. Es ist sehr emotional und romantisch und etwas bieder. Beißen tut es ganz bestimmt nicht, aber wer auf gefühlvolle Musicalmagie mit etwas Pop steht, ist hier richtig.

Tracklist:
1. Man In The Photograph
2. Wallflower
3. Map Of The Past
4. Clocks
5. Flag
6. The Big Machine
7. Cartoon Graveyard
8. Send No Flowers
9. Meadow And The Stream
10. The Last Escape
11. Exit Song

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn


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