Wenn ich Sludgemetal besprechen muss, reagiere ich immer genervt. Das ist leider auch im Fall von Phantom Winter nicht anders. Häufig wird Sludge mit Black Metal in Verbindung gebracht. Nachvollziehen konnte ich das noch nie. Phantom Winter wurden 2014 in Würzburg gegründet. Tatsächlich haben sie aber schon das zweite Album draußen. Gitarrist Andreas Schmittfull und Schlagzeuger Christof Rath spielten zuvor gemeinsam bei Omega Massif, deren Sound ganz ähnlich war. Die Gitarrenriffs sind an sich schnell, das Schlagzeug dagegen mega träge. Das bietet einen guten Gegenpol und ist an sich noch ganz cool. Etwas nervig sind aber auf Dauer die zwar stets vorhandenen, aber niemals einprägsamen Melodien. Das soll kein Verwurf sein, denn Sludge muss genau so sein. Das trifft auch auf den Gesang zu, der schrill und monoton gekreischt daherkommt, völlig ohne Betonungen. Die Gitarren sind tief gestimmt und verleihen dem Ganzen zusätzliche Moderne. Ich bin leider überhaupt kein Sludge-Fan, muss auch sagen, dass ich keinen Unterschied zu anderen Bands des Genres feststellen kann, aber das ist vermutlich auch ein Qualitätsmerkmal. Ich bin mir sicher, dass Sludge-Fans generell dieses Album lieben werden, denn hier gibt es wirklich alles zu hören, was ein Sludgemetal-Album ausmacht; zumindest, soweit ich das als Laie beurteilen kann.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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