EYE IN THE SKY - Film von Gavin Hood


Label:UNIVERSUM
Jahr:2015
Running Time:102:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Briten haben für alle großen Charakterfilmen Helen Mirren, wenn es um weibliche Rollen geht. Das sie auch ganz anders kann; belegt dieser Film von Gavin Hood. Sie spielt einen linientreue Colonel, in einem Movie der, ohne Schminke darstellt, wie kompliziert der angeblich simple und moderne Drtohnenkrieg, in allen seinen rechtlichen Facetten ist. Mit dabei, der kürzlich verstorbene Alan Rickman, der ebenfalls eine führende Rolle als Lieutenant General Frank Benson spielt. Im Interessenkonflikt eines Drohnenabschusses mit zivilem Kollateralschaden, steht er an der Seite von Colonel Katherine Powell (irgendwie ein Klischeename für die Rolle von Frau Mirren in einem Kriegs/Thriller/Anti-Terrorstreifen). Um zwei der meistgesuchtesten Terroristen, mit einer Drohne auszuschalten, die sich zur Vorbereitung eines Anschlags, samt Attentäter und Ausrüstung, in einem Haus, mitten im Krisengebiet von Nairobi, befinden, steht die perfide Abwägung eines sogenannten Kollatrealschadens. Um die Situation zu Personifizieren, zieht man als Hilfsmittel ein kleines Mädchen das Brot an der Ecke des zu bombadierenden Hauses verkauft. Natürlich wird im Film gezeigt, das Alia (gespielt von Aisha Takow), moderner erzogen wird, heimlich spielen darf und sogar schulisch zu Hause unterrichtet wird. Das macht uns im Westen das Mädchen sympathischer. Im Rahmen einer Debatte zur Gefangennahme oder zur gezielten Tötung, crashen mehrere Gruppen aufeinander: die Militärs mit den üblichen abgeklärten Absichten, die fast „pazifistischen“ Gastbeobachter, die zum Abschuss genötigten Soldaten/Innen, die ihr Gewissen entdecken und die politischen Arschkriecher mit Schleimfaktor und Ja-Sagertum. Aber egal wie klar der Film in die üblichen Linien gedrückt wird, wird deutlich, wie aufwendig die Diskussuion über mehrere Aspekte, des Für und Wieder des Abschusses diskutiert wird. Man bedenkt die menschliche Seite mit Tötungszahlen, die „political correctness“, die Medien, den Beliebtheitsgrad des US-Präsidenten und den im Film wahrscheinlich wichtigsten Faktor, die Top-Terroristen sind keine Menschen aus dem mittleren Osten, sondern britische und amerikanische Staatsbürger. Da hat das Leben schon einen anderen Wert. Krank ist einfach die Herunterrechnung menschlichen Todes, je nachdem wo die Rakete im Haus einschlägt. Aber wie sagt man so schön: Geld regiert die Welt. Und wenn wir weiterhin Länder um ihre Ressourcen bringen wollen, müssen wir solche Szenarien als Alltag akzeptieren.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


zurück zur Übersicht