Von allen Bands auf diesem Planeten, die sich Dark Forest nannten, sind dies hier die Briten, die seit einiger Zeit ziemlich abgefeiert werden und nun ihr viertes Album vorlegen. Es sei schon mal soviel gesagt, dass der Fünfer auch weiterhin mit dem ihm entgegengebrachten Enthusiasmus klarkommen muss, denn "Beyond The Veil" gibt kaum Anlass zu Kritik. Der ihnen vorauseilende Ruf eines gewissen Folkanteils macht nicht jeden Metaller neugierig, doch das kann sich leicht legen. Allerdings haben sie schon kernige Gitarren und ihre Arbeiten an der Sologitarre besitzen eine eigene Handschrift, die von blackmetallischen Anschlägen bis zu irischer Fröhlichkeit reicht. Das liegt auch am Einfluss des Metals der Gründerzeit, dass der Begriff Epic viel besser zutrifft, obgleich Leads und Soli nahezu permanent dudeln, dabei aber nicht zu aufdringlich werden. Die Vocals stammen von einer zarteren Singstimme und musikalisch kommt man auch ohne oberhymnischen und verschachtelten Bombast aus. Selbst ein galantes Epos wie "The Wild Hunt" bleibt mit seinen vielen Ideen überschaubar. Aggressivere Tempoanfälle finden dennoch genügend Raum. Es soll ja Fans von Blind Guardian geben, die nach derer "Nightfall In Middle-Earth" Scheibe mit dem verkopften Material der jüngeren Schaffensphase ihrer Helden nicht mehr viel anfangen können. Und genau diese Menschen werden die natürliche Art von Dark Forest zu schätzen wissen. Grandiose Scheibe!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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