JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE - THE GOLDEN ANTHROPOCENE


Label:UNUNDEUX
Jahr:2016
Running Time:39:54
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Krefelder Grindcore-Band mit dem witzigen Namen, die nicht aus Japan kommt, ist wieder da. Seit 1998 terrorisieren sie uns nun schon. Sieben Alben, sechs Demos und unzählige (Split-) EPs haben sie schon veröffentlicht. Während das letzte Album “Welt Ohne Werbung” mit Songs über drei Minuten Spielzeit überraschte, geht man hier wieder an die üblichen Wurzeln des Grindcore zurück. Nur fünf der insgesamt zwanzig Songs überschreiten die drei Minuten; alle anderen sind kürzer. Über die Hälfte der Songs sind knapp eine Minute oder auch nur ein paar Sekunden lang. Das Tempo ist hoch, der Gurgelgesang tief, die Texte stellenweise witzig (“Pimmel Kneten”). Hier wird zwar mit einem Augenzwinkern, aber dennoch auf hohem Niveau gezockt. Etwas verwirrend ist der erstmals verwendete englische Albumtitel, denn die Texte sind nach wie vor alle deutsch. Aber die Krefelder stehen mit beiden Beinen fest in der Gegenwart. Viele abgehackte Riffs, verspielte Soli und Breaks erinnern oft an Metalcore oder Deathcore, bis das hohe Tempo wieder ausbricht. Der Gesang ist etwas anders als früher. “Weiss” überrascht mit Sprechgesang, insgesamt fehlen die hohen, spitzen Schreie. Hier wird hauptsächlich gegrowlt, was aber immer schon die beste und angenehmste Stimmlage der Band war. Alles wird untermalt von einer fetten, transparenten Produktion, die der chaotischen Mucke die nötigen Ecken und Kanten verleiht. Grindcore-Fans werden es wie immer toll finden.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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