DEBAUCHERY VS. BLOODGOD - THUNDERBEAST


Label:MASSACRE
Jahr:2016
Running Time:97:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Als die Apokalypse über die Welt herein brach, erhob sich aus den tiefsten Ozeanen der Hölle ein schwarzes Schiff. Die Besatzung bestand aus den Balgerothi Drakornauts, den Anhängern des auch als Bloodgod bekannten Drakorgauer. Ebenfalls an Bord waren die Debauchers, einst recht schaffende Drachen, die jedoch von finsteren Succubae verführt wurden, eher sie sich gehen diese erhoben, sie verschlangen und dadurch in den Wahnsinn getrieben wurden. Der Anführer der Debauchers trägt den Namen Debauchery und einige Kulte auf der Erde huldigen ihm mit ohrenbetäubender Musik, Sex und Gewalt. Der Bloodgod allerdings hasst Debauchery inzwischen und bereut es, ihn an Bord seines Schiffes genommen zu haben als er ihm in den Tiefen der Hölle begegnete. So weit, so morbide. Das ist die, auf Texten von Graham McNeil und Samoth Gorwarth basierende Hintergrundgeschichte zur Zusammenarbeit der beiden Bands Debauchery und Bloodgod. Obwohl die erbarmungslosen Deathmetaler und die groovigen Hard Rocker ja sowieso schon immer zusammen gehörten. Wie könnte es auch anders sein, immerhin ist das Line-up der beiden Bands identisch. Dennoch wurden die beiden Projekte bisher getrennt von einander geführt. Doch nun wird der Kampf des Bloodgods mit dem Drachen Debauchery erstmals auf einem brachialen Doppelalbum ausgetragen. Das Album trägt den klangvollen Namen „Thunderbeast“ und enthält je vierzehn Songs beider Bands. Auf dem ersten der beiden Tonträger darf sich Debauchery austoben und walzen dabei in gewohnter Manier alles nieder was ihnen in den Weg kommt. Jedoch setze Debauchery bei ihren Death Metal Orgien noch nie auf kompromisslose Härte. Ein gewisser Groove steckt in jedem ihrer Lieder, Teils durch Rock ´n´ Roll artige Gitarrenriffs begünstigt. Alles darum herum ist reinster Old School Death Metal a la Six Feet Under. Diese Kombination gefällt. Der erste Song „Heavy Metal Monsternaut“ jedoch marschiert erst geradeaus nach vorne los und gibt Gas. Im Refrain folgt dann ein Hook, der sofort ins Ohr geht. Ein besonderes Juwel in Regiment Debaucherys ist „Crusaders Of Gods“. Das Intro könnte von AC/DC stammen, mit einsetzenden Growls groovt dann aber ein eingängiger, aber dennoch brutaler Kreuzzug des Metals los. Ein Nackenbrecher aller erster Güte. Ähnlich aufgebaut ist auch der wenig subtile Song „Super Hot Vampire Ladys“. Auch hier zieht sich ein eingängiger Groove durch einen brutalen Song. Legt man nun den zweiten Tonträger ein, verlieren die Gitarren an Brutalität, werden dafür bissiger, die Songs an sich rockiger und die Growls werden zu „Demon Screeching“ wie es die Band selbst nennt. Bloodgod erinnert stilistisch Stark an AC/DC. Gespielt werden die gleichen Songs, nur anders arrangiert und in anderer Reihenfolge. Tatsächlich wirken die Songs dadurch auch ganz anders, melodischer, rockiger. Hier bedienen die Musiker die sich selbst übrigens Mr. Debauchery, Mr. Death, Mr. Kill und Mr. Blood nennen also zwei verschiedene Geschmäcker mit ein und demselben Album. Wer gewinnt nun aber den Kampf zwischen dem Drachen Debauchery und dem Bloodgod Drakorgauer? Es ist sicherlich Geschmackssache, doch für mich hat Debaucherys grooviger Death Metal ganz klar die Nase vorne. Diese Performance wirkt einfach frischer, spritziger und vor allem authentischer. Mein Urteil kann jedoch dadurch getrübt sein, dass ich schon prinzipiell Death Metal dem Hard Rock vorziehe. Fest steht die Musiker beide Parts technisch sauber umsetzen und ein klangvolles Gesamtwerk entstanden ist.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Chris Föhrenbach


zurück zur Übersicht