SLAYER - REIGN IN BLOOD


Label:DEF JAM
Jahr:1986
Running Time:29:03
Kategorie: Classics
 

Eigentlich gibt es zu „Reign In Blood“ nicht mehr viel zu sagen, denn alles Zutreffende ist mit Sicherheit in den letzten 25 Jahren gesagt oder niedergeschrieben worden. Für die, die es vielleicht noch nicht kennen, hier kurz die Fakten. Das Album war das dritte Studioalbum der US-Thrashmetal Veteranen, zugleich aber auch das erste bei einem Major-Label und gilt bis heute als eines der bedeutendsten und sicherlich wegweisenden Veröffentlichungen in diesem Genre. An dieser Stelle möchte ich aber viel lieber Mitteilen, was „Reign In Blood“ mir als absoluter Slayer-Maniac auch heute noch bedeutet. Doch anfangen muss ich da doch noch ein paar Jahre früher. Das Debütalbum „Show No Mercy“ von 1983 fand ich damals interessant, es war für mich eine schnellere Alternative zu den sehr angesagten Venom. So richtig angefixt wurde ich dann 1985 nach ihrem ersten Europakonzert dem Heavy Sound Festival in Poperinge/Belgien und dem Zweitwerk „Hell Awaits“. Die Band hatte sich weiterentwickelt, das Songwriting und die Produktion des Albums waren wesentlich besser als wie beim Debüt. Songs wie „Hell Awaits“, „Kill Again“ oder „At Dawn They Sleep“ hauten mich regelrecht aus den Socken und das Album lief fast täglich in Dauerrotation auf meinem Plattenteller. Mann, war dass eine geile Platte, aber würden Slayer diese Scheibe toppen können? Doch dann am 07.10.1986 war es endlich soweit, es war ein Dienstag, eigentlich hätte ich in die Berufsschule gemusst, eigentlich. Aber man muss halt Prioritäten schaffen, „Reign In Blood“ stand Abholbereit im Plattenladen meines Vertrauens. Geiles Cover, cool, ein Song mehr als beim letzten Album und jetzt schnell nach Hause, Platte auflegen und ordentlich am Lautstärkeregler drehen. Eins sei an dieser Stelle dann schon erwähnt, denn nach einer knappen halben Stunde war an diesem Tag in meiner musikalischen Welt nichts mehr so wie am Tag zuvor. Slayer haben es doch tatsächlich geschafft, noch einen draufzusetzen. Sie waren noch schneller, noch aggressiver, einfach noch besser als auf „Hell Awaits“. Die Riffs und Soli von Jeff Hanneman und Kerry King bohrten sich in meine Gehörgänge, Tom Araya’s Gesang klang wie das pure Böse und das Drumming von Dave Lombardo war nicht von dieser Welt. Ergo, zehn Songs wie sie besser hätten nicht sein können. Zehn Songs, die auch nach über 25 Jahren für mich das Maß aller Dinge sind, und von keiner anderen Band, auch von Slayer selbst nicht mehr erreicht werden können, zumindest nicht auf einem Album. „Reign In Blood“ ist mit Abstand die Platte, die ich in meinem Leben am häufigsten gehört habe und das in allen Lebenslagen. Egal ob ich gute oder schlechte Laune habe, ich wütend oder traurig bin, „Reign In Blood“ ist wie Medizin von einer anderen Welt. Es wurde oft versucht sie zu kopieren, doch gelingen wird es nie.

Tracklist:
1. Angel Of Death
2. Piece By Piece
3. Necrophobic
4. Altar Of Sacrifice
5. Jesus Saves
6. Criminally Insane
7. Reborn
8. Epidemic
9. Postmortem
10. Raining Blood

 

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Holger Fey


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