TOXIC WALTZ, SIC ZONE, BLACKROUT

Wuppertal, Underground, 25.06.2016

Trotz vieler heavy metallischer Parallelveranstaltungen im Ruhrpott finden sich einige Freunde des guten Geschmacks auch im Underground zu Wuppertal ein. Thrash Metal steht heute auf dem Programm, in verschiedenen Darbietungsformen.

blackroutAls erstes gehen Blackrout aus Bochum auf die Bühne. Und es wird sofort klar, dass der wuchtige Sound hier heute Abend im Wuppertaler Underground keine Gefangenen macht. Mögen vielleicht Aufforderungen zum Circle-Pit bei den noch wenigen Bangern vor der Bühne etwas zu früh sein, überzeugen sie aber dennoch mit dem Liedgut ihres Debütalbums „Orwellian“ aus 2015, dass bei CROSSFIRE gut wegkam. Ein Hang zum Core oder zum Death sei ihnen attestiert, auch schon durch die uncleanen Shouts von Frontgitarrist Ouzi, doch es kommt aber alles sehr straight und direkt. Ist ihr Auftritt recht statisch ohne viel Bewegung ausgefallen, jedoch nutzen sie ihre Spielzeit voll aus, dass anständiger Applaus folgt.

 

sic zoneBei Sic Zone kommt von allen drei Bands heute Abend die Core Komponente am deutlichsten raus. Die Kölner zeigen sich auch optisch modern mit schwarzen Oberhemden bekleidet. Shouter und Gitarrist PY kommt mit einem weißen Umhang und Maske bekleidet vom Soundcheck zurück auf die Bühne und performt so nach dem Intro den Eröffnungssong. Ihre Mischung aus Death, Groove, Thrash und Core, die man von ihren Alben „Bear The Consequences“ und "Re Evil Lution" kennt, wird auch heute Abend, teils mit Samples angefüllt, brutal ins Underground geworfen. In der Ansage zum Song "Dust To Dust" wird auf seinen freien Download hingewiesen, ein Song in Gedenken an alle verstorbenen Freunde. Richtig cool kommt ihr straightes und knalliges Drumsolo, das gut in dem Sound hier heute Abend bollern lässt und mit Applaus bedacht wird. Gegen Ende lässt es sich ihr Shouter nicht nehmen, den vorletzen Song mit einem Ausflug in die Audienz zu performen. Dazu geht man in AC/DCs "T.N.T." über, was wirklich jeder mitbrüllen kann. Ein frühes Ende des Auftritts soll den Grund von zehn Whiskey gehabt haben, die sich ihr Sänger nach eigener Aussage vor dem Gig genehmigt haben soll. Die Fans kreiden es ihrer Band nicht an.

 

toxic waltzAuf das Bollwerk Thrash Metal von Toxic Waltz haben die meisten heute Abend gewartet. Und genau so ein Granateneinschlag ist der Fünfer aus Landsberg am Lech hier in Wuppertal auch. Mit einer double Flying-V Attack ballern sie der Audienz einen coolen Querschnitt ihrer beiden Alben "Decades Of Pain" und besonders ihrem neuen Werk "From A Distant View" um die Ohren. So steht "Mass Atrocity" ebenso auf der Agenda wie "Generosity Exploited", für das sie einen Videoclip abgedreht haben. Und das Quintett macht Action. Besonders Shouter Angelo im thrashig weißen Shirt, immer außer Atem zu den Ansagen, legt auf den Brettern einige Kilometer zurück. Immer im Austausch mit dem Publikum stößt er auch mit den ersten Reihen an. Wer nur ihre Platten kennt und sie noch nie live gesehen hat, darf feststellen, dass sie mit ihrem Material live mindestens so gut wie erwartet kommen. Die Bayern reißen gut was weg und covern die "Am I Evil" Version nicht von Diamond Head, die gerade das Festival "Der Detze Rockt" headlineten, sondern eher die von Metallica. Kurz vor Mitternacht musse dann leider Schluss sein, trotz eindeutiger Rufe nach einer weiteren Zugabe. Was für eine geile Liveband! Für die Zukunft wünschen wir uns noch mehr solcher coolen Konzerte im Wuppertaler Underground, bis zum nächsten Mal! Darüber hinaus sollte der mündige Thrasher Toxic Waltz auf der Liste haben!



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer