Nachdem sich Rage im alten Line-up auflösten, schaffte Mainman Peavy neue Leute um sich und schaute nach vorn, statt sich zu verkriechen. Dann belebte er mit Refuge die Besetzung mit Gitarrist Manni und Drummer Efthi für ein paar Konzerte, was ihm sehr am Herzen lag, bevor er sich wieder auf Rage konzentrierte. Was ihm sicher auch Ideen und Schwung brachte. Denn mit Gitarrist Marcos Rodriguez und Drummer Vassilios Maniatopoulos kommt die alte Härte zurück. Schon die ersten beiden Tracks, das Titelstück und "My Way" bringen das Feeling sogar mit Speed. Wem der Sinn danach steht, kann in den ersten drei Songtiteln Peavys Vergangenheitsbewältigung nachlesen. Nun, hochwertig war das Material bei Rage ja schon immer, jedoch kommt jetzt alles wuchtiger und mit etwas weniger Spieltechnik als in der alten Besetzung. Dennoch wird auf viel Drums und Doublebass gesetzt, was bedeutet, es gibt auch mehr Arschtritt im Midtempo. Kurz vor Schluss bringen sie mit "Spirits Of The Night" einen Höhepunkt, der an sich Pate für die Frische des gesamten Albums steht, welches das hohe Niveau bis zum Schluß hält. Da freut man sich auf die Tour, auf der sie am Erfolg nahtlos anknüpfen können. Rage sind heuer mit einem ausgwogenerem Verhältnis von Härte und Technik unterwegs, und vor allem mit so geilem Material, das keiner der zehn Songs abstinkt oder bloß Durchschnitt ist. Der erwartete Befreiungsschlag, der jedem Fan von Rage schmecken sollte.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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