ILL - GOTTEN GAINS


Label:GLASSVILLE
Jahr:2012
Running Time:40:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

Bei iLL handelt es sich um die Band von Ryan Waters, der seit 1990 zum festen Line-Up der UK Soul-Legende Sade gehört, die mit ihrem erdigen, teilweise recht bluesigen, aber stets trockenen Sound in Szenekreisen absolut zu überzeugen weiß. Zwar ist die Aussage von Gitarrist und Sänger Ryan Waters, dass bei iLL die Grenzen zwischen Ray Charles und Black Sabbath einfach nicht vorhanden sind, doch ein wenig gewagt. Das Trio gefällt aber durchaus mit immenser Spielfreude, dem Verzicht auf unnötigen Ballast und einer doch mehr oder weniger variablen Gesangsleistung von Ryan Waters. Man darf in diesem Zusammenhang sicher die im Promozettel erwähnten Namen Soundgarden, Kings X oder Stone Temple Pilots erwähnen, zu 100% definiert es den Sound von „Gotten Gains“ allerdings nicht. Gerade, wenn es ein wenig abgefahren wird, wie z. B. im über sieben Minuten dauernden „Christine“, fließt da viel Eigenständigkeit in den Sound von Ill. „Gold And Opal“ und „Pearls“ sind zwei weitere Nummern, die man hervorheben sollte. Gelegentlich rockt das Trio furztrocken und erinnert damit sogar stellenweise an Lenny Kravitz. Gesanglich klingt der Rest ansonsten eher wie eine merkwürdige Mischung aus Trent Reznor (Nine Inch Nails) und Chris Cornell (Soundgarden, Audioslave). Ansonsten plätschert das Album aber eher uninspiriert dahin. Es klingt mal bluesig, mal funkig, mal soulig, aber der rote Faden fehlt irgendwie. Schade eigentlich, denn das Potenzial ist hier doch um einiges höher. Wer jedoch einmal Bock auf schnörkellosen, abseits jeglicher Kommerzialisierung angesiedelte Rockmusik hat, kann iLL ja mal antesten. Für eingefleischte Metalfans gewöhnungsbedürftig ist es aber allemal!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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