DEATH ANGEL - THE EVIL DEVIDE


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2016
Running Time:45:13
Kategorie: Neuerscheinung
 

Never Change A Winning Team. Das achte Death Angel Album ist abermals im selben Line-up entstanden, und es tritt Arsch! Möglicherweise wird der Sound diskutiert werden, weil er wie auch jüngst bei Grand Magus weniger in die Breite geht, sondern mehr in die Tiefe. Steht Death Angel aber super zu Gesicht, weil die Messerschärfe ihrer Riffs stählerner kommt.

Nach dem titelumsetzenden Opener "The Moth" legen die Bay Area Thrasher mit "Cause For Alarm" noch ein Pfund drauf. Ohne Verweichlichungen wie bei Anthrax zu entdecken, die Riffgitarren sind scharf wie Schwertklingen, legt das gebremstere und hochmelodische "Lost" den Verdacht nahe, ausgekoppelt zu werden. So kraftvoll gesungene Vocals hört man von Mark sehr selten, obgleich Mark aber genau das exzellent drauf hat, was die Fans nicht erst seit ihrem Cover von "Heaven And Hell" wissen. "Father Of Lies" fährt danach wieder die gewohnt zackige Schiene und ein Killerriff macht schnell klar, dass der dreiminütige Tempokönig "Hell To Pay" der Nackenbrecher par Excellence ist. Der Midtempogroover "It Can't Be This" ist eine Plattform für Mark, seine Vocals in eindringlicher Erzählform zu Shouten, dass man ihm jedes Wort abnimmt. Obendrein schreit der Refrain mittig zwischen die Augen. Nachdem "Breakaway" erstmal die Speed erreicht hat, schlagen die Kalifornier alles und jeden. Außerdem geht der knappe Refrain sowas von ins Ohr, dass nicht einfach nur erwartungsgemäß gute Leistung attestiert werden kann, sondern das Quentchen mehr geliefert wird, welches einen Heldenstatus ausmachen kann. "Electric Cell" hätte mit seinen markanten Leads auch auf dem Vorgänger "The Dream Calls For Blood" stehen können, wiegt aber durch Frische und Tempo noch ein Kilo mehr. Ein typisches Death Angel Stück "Let The Pieces Fall" trägt im Uptempo ein Album ins Finale, das in jeden Plattenschrank gehört, der mal was von Thrash Metal gehört hat.

Die Kalifornier untermauern ihre Position in der Reihe von Testament, Overkill und Exodus der nächsten "Big Four" eindrucksvoll, was der Verfasser dieser Zeilen gar nicht oft genug erwähnen kann. Bei diesen zehn Tracks mit einem Energielevel wie der Feuerstrahl eines Afterburners kann man keinen anderen Eindruck gewinnen. Es kommt kein durchschnittlicher Song vor, auch keiner, der einfach bloß gut ist. Hier gibt es zehnmal derbe auf die Fresse. Dieses kompromisslose "The Evil Devide" wird die Band ein großes Stück weiter nach vorn bringen. Weniger als neun Punkte wären der Hohn. Was noch an der Höchstnote fehlt, ist nur ihr eigenes Denkmal von dem unbekümmerten Debüt "The Ultra-Violence", aber das war im unwiederbringlichen 1987. Heute liefern vierzig Prozent des 1987er Line-ups eine großartige Teamleistung jedes einzelnen Beteiligten ab, die zusammen mehr als die Summe der einzelnen Teile sind. Arbeitssieg für Death Angel!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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