TXL - LAUTSTARK AUTARK


Label:LAUTE HELDEN
Jahr:2016
Running Time:56:43
Kategorie: Neuerscheinung
 

TXL ist die Bezeichnung für den Flughafen Berlin - Tegel und so nennen sich auch die drei Jungspunde aus Berlin. Der Name rührt von einem mittlerweile zum Tonstudio umfunktionierten, ehemaligen Proberaum am Flughafen. TXL sind Ricky (Gitarre), Schulle (Schlagzeug) und Halid der Bassist und wohl auch erste deutschrock singende Türke. Vierzehn Songs sind auf dem Drittwerk zu finden. Los geht es mit der knackigen Deutschrocknummer "Einfach Nein" mit interessanten Zwischenklängen, hervorgerufen mutmaßlich durch irgendeinen Synthesizer. Auch die Leadgitarre knallt hier super rein. Bei "Mir geht's Nicht So Herr Doktor" wirkt Oimel von den befreundeten Nitrogods mit. Der Track hat einen coolen Groove mit wieder klasse Leads und erinnert irgendwie auch an Werner - Beinhart! Der Titeltrack mit knackigen Drums ist wieder ein typischer Deutschrocker mit rauhem Refrain und im Chorus einfachen Mitgrölsachen. Phrasendrescherei mit typisch metallischen Riffs bei "Nobel Geht Die Welt Zu Grunde" und dazwischen das ruhigere "Es Sind Momente Die Dein Leben Ändern". Klasse Riffs und metallisches Flair dann bei "Du Hast Mir Nichts Zu Sagen" mit einem etwas sleazigen Halid. "Rock N Roll Man" ist typischen Boogie-Rock a la Status Quo und stammt ursprünglich von der mittlerweile aufgelösten Berliner Kultband Mothers Little Nightmare. Halid und Chappi der ehemaligen Berliner Kultband zocken hier zusammen. Balladesker Poprock dann bei "Ich Hab's Gesehen" mit dem deutschtunesischen Popsänger Ayman. "Zieh Mit Dem Wind" ist beileibe keine Santiano-Cover, sondern eher wieder Rock im Stile der großen Metalrocker aus den 80ern, hier gewürzt mit einem dunklem und nahe im Industrial angelegten Refrain. Auch "Wer Den Mensch Kennt Liebt Das Tier" ist wieder richtig starker Tobak mit toller Melodie und spritzigen Sechssaitern. Für mich bislang das Sahnestückchen auf einem bislang richtig guten Output. "Alles Hat Seine Zeit". Allein der Titel spricht für sich, ist natürlich wieder etwas langsamer. Die Mundharmonika im anfänglichen Lagerfeuerflair und Halids Stimme passen hier richtig gut zusammen. Ist das für die Mädels vielleicht ein bisschen was zum Schunkeln? "Mach Dich Auf" ist mir etwas viel Schlager, obwohl ich mir sicher bin, dass die Freiwild- und Böhse Onkelz - Front hier zusammen Spalier steht und mit viel Winkewinke und Geschunkel ordentlich mitmacht. Carmen Rivera steht für die richtig Portion Sex und Laszivität bei "Du Bist So Geil" und zum Schluss nochmal Schmusefeeling bei "Nichts Ist Für Immer" mit am Ende einer Winnetou-Gedächtnismelodie.

Coole Scheibe mit zehn rockigen Nummern und vier Weichspülern, die man den Genrefreunden ziemlich unbedenklich ans Herz legen kann. Hier macht es einfach die Mischung aus, auch wenn hier und da mal abgekupfert wird und für mein Gefühl manchmal zu deutlich die Schlagerschiene verfolgt wird.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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